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Knallkapsel
Eine Knallkapsel diente im Gefahrenfalle dem Eisenbahner, andere Züge, meist die der Gegenrichtung, aufzuhalten. Dazu mußten drei dieser Knallkapseln in einer Gesamtentfernung von 700-1000 Metern mit einem Abstand von je 30 Metern vom Gefahrenpunkt ausgelegt werden. Die Kapseln wurden auf den Schienenkopf gelegt und mit den seitlichen Bügeln um diesen herum fixiert.
Überfuhr nun ein Zug diese Kapseln, entzündete sich der enthaltene Sprengstoff und löste einen sehr hörbaren Knall aus. Der Lokführer hatte schon beim Vernehmen des ersten Knalles seinen Zug mittels einer Schnellbremsung zum Stehen zu bekommen. Die dazugehörige Signalbezeichnung gemäß Signalbuch lautete: "Signal Sh4 - Knallsignal - Sofort halten! - Gefahr".

Diese Knallkapseln führte jedes Triebfahrzeug mit sich, ein jeder Lokführer hatte sich bei der jeweiligen Übernahme per Augenschein und Unterschrift zu überzeugen, daß das Behältnis für die Knallkapseln vorhanden und ordnungsgemäß plombiert war. Da sich in den K. Sprengstoff befand, wurde von seitens der Deutschen Reichsbahn das Lokpersonal immer entsprechend in den Dienstunterrichten auf den sorgsamen Umgang hingewiesen. Bei der DR existierte dazu auch die Dienstvorschrift DV 421 "Dienstvorschrift für die Behandlung, Übergabe, Aufbewahrung und das Mitführen der Knallkapseln im Dienst (DV Knallkapseln)".

Mit dem Aufkommen des Zugfunkes (MESA, Zugbahnfunk) und der daraus resultierenden besseren und schnelleren Verständigung im Notfall (Notruf) verschwanden die Knallkapseln ab dem 1. März 1992 von den Triebfahrzeugen der Reichsbahn.

Quelle:
Signalbuch der Deutschen Reichsbahn, DV 301, §28, Ausgabe 1971

Eine Knallkapsel: im roten Behältnis befindet sich der Sprengstoff, mit den Bügeln wird die Knallkapsel am Schienenkopf fixiert.

Eine Knallkapsel: im roten Behältnis befindet sich der Sprengstoff, mit den Bügeln wird die Knallkapsel am Schienenkopf fixiert.
© Mike Straschewski

Kramer, Erwin Dr.
Erwin Kramer wurde am 22. August 1902 in Schneidemühl der preußischen Provinz Posen geboren.
1950 wurde er Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn und Stellvertreter des Ministers für Verkehrswesen, Roman Chwalek. 1954 wurden beide Ämter zusammengefasst und Erwin Kramer wurde Minister für Verkehrswesen. Dieses Amt bekleidete er bis zum 15. Dezember 1970.
Erwin Kramer starb am 10. November 1979 in Berlin.
Kuppelstelle
Eine Kuppelstelle verbindet die Speiseabschnitte zweier nebeneinander liegender Unterwerke und ermöglicht somit einen Spannungsausgleich. Bei Bedarf kann diese Verbindung getrennt werden.

Quelle:
Die Berliner S-Bahn, transpress-Verlag, 1963

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