telegrafisches Kurzzeichen: | ehemals Füb |
eröffnet: | 1. Juni 1905 (als Fürstenbrunn) |
elektrischer Betrieb seit: | 28. August 1951 |
Zugverkehr eingestellt: | 18. September 1980 |
Station lag an der | Lehrter Bahn |
Spandau Hbf | Jungfernheide |
Der Haltepunkt Fürstenbrunn an der Hamburg und Lehrter Bahn wurde um 1871 schon einmal kurzzeitig in Betrieb genommen, aber mangels Fahrgastaufkommen bald darauf wieder geschlossen. Aufgrund der stetig steigenden Arbeiterzahlen in ihren Werken entschloß sich die Firma Siemens, auf eigene Kosten den Bahnhof Fürstenbrunn zu erbauen, um ihren Mitarbeitern eine bessere Anbindung zu gewährleisten. Die offizielle Eröffnung war am 1. Juni 1905. Der Bahnhof hatte anfänglich nur ein Gleis. Um 1908 erfolgte eine Erweiterung mit einem zweiten Gleis und einem Mittelbahnsteig sowie einer Kehranlage. Zum 1. April 1925 wurde der Bahnhof in Siemensstadt-Fürstenbrunn umbenannt.
Der Eingangsbereich von der Straße Fürstenbrunner Weg aus gesehen.
Nach dem Ende des Reichsbahnerstreiks vom September 1980 wurde der S-Bahnverkehr nicht wieder aufgenommen.
Mit der zunehmenden Belegschaft der Siemenswerke platzte die Station bald aus allen Nähten - und das, obwohl die Siemensstadt eine gute halbe Stunde Fußweg entfernt war. Abhilfe brachte hier erst die Inbetriebnahme der Siemensbahn im Dezember 1929.
Mit der Einstellung des dampfbetriebenen Vorortverkehres fuhren ab dem 28. August 1951 die elektrische Züge der S-Bahn den Bahnhof an. Die Zuggruppe Nordpol verkehrte im 20-Minutentakt zwischen Beusselstraße und Spandau Hbf, später variierten die Ziele. Durch den nach den Mauerbau ausgerufenen S-Bahnboykott gingen die Fahrgastzahlen zurück. Ab 1976 verkehrte der Nordpol nur noch im 30-Minutentakt [1]. Acht Jahre zuvor hatte die Deutsche Reichsbahn schon das zweite Bahnhofsgleis stillgelegt.
Mit dem Reichsbahnerstreik vom September 1980 kam der gesamte Westberliner S-Bahnverkehr zum Erliegen. Er ist nach dem Streikende auf dieser Strecke nicht wieder aufgenommen worden. Das Empfangsgebäude wurde im März 1987 und der Bahnsteig im November 1996 abgerissen. Heute erinnert hier nichts mehr an die 75-jährige Eisenbahngeschichte.
Spandau Hbf | Jungfernheide |
Autoren:
Detlef Hoge, Mike Straschewski
Quellen und weiterführende Buchtipps:
[1] Zuggruppenchronik der Berliner S-Bahn
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
weiterführende Links:
www.siemens-stadt.de
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 3. Oktober 2008
Bilderseite für Siemensstadt-Fürstenbrunn