Neben den Bahnhöfen, Strecken, Fahrzeugen, Signalen, Stromversorgung, Tarifen, Personen, Stellwerken usw. sind Bahnbetriebswerke für den Eisenbahnbetrieb unverzichtbar. In ihnen sind die Fahrzeuge beheimatet, hier werden sie repariert, gewartet und gepflegt. Hauptaugenmerk dieser eigenständigen Dienststellen ist die tägliche Bereitstellung des rollenden Materials, so daß die geforderten Beförderungsleistungen erbracht werden können. Größere (Reparatur-) Arbeiten erfolgen in den Ausbesserungswerken.
Jedes S-Bahnbetriebswerk oder Triebwagenhalle verfügt(e) über eine gewisse Anzahl von Mitarbeitern, die sich in folgende Berufsgruppen aufteilten (Stand bis ca. 2000):
Mit der zunehmenden Zentralisierung von Arbeitsschritten innerhalb des DB-Konzerns (die S-Bahn Berlin GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn AG) verschwanden einzelne Berufsgruppen aus den Bahnbetriebswerken bzw. Triebwagenhallen. Sie wurden nun an zentraler Stelle zusammengefasst (z.B. im S-Bahn-Hauptsitz in der Invalidenstraße) oder aber in Teams neugeordnet (Triebfahrzeugführer).
Im operativen Tagesgeschäft hingegen blieb fast alles beim Alten: Zu Reichsbahnzeiten regelten die S-Bw-Fahrzeugdisponenten mit den Fahrzeugdispatchern der Oberdispatcherleitung S-Bahn (Odl S-Bahn) individuell und S-Bw-bezogen die Fahrzeugumläufe (Austauschen von Zügen bei Störungen bzw. Bereitstellen für planmäßige Instandhaltungsarbeiten). Heutzutage regelt das der Ressourcen-Disponent Fahrzeuge in der S-Bahn-Betriebszentrale Halensee, der dabei von den Disponenten in den beiden verbliebenen Werken unterstützt wird.
Die Fahrzeugübersichtstafel beim ehemaligen Fahrzeugdisponenten des Bw Friedrichsfelde:
Auf einen Blick hat man sofort den Überblick über alle dem Bw zugeordneten Fahrzeuge, wobei das hier nicht die komplette Tafel zeigt.
Noch ein Hinweis zu den in den Texten verwendeten Begrifflichkeiten:
Sie werden in den Texten (teilweise je nach dem beschriebenem Zeitraum) verschiedene Begriffe zu den Einrichtungen lesen. Nachfolgend dazu eine kleine Legende:
ab Mai 1993 | ab 2006 | |
S-Bahnbetriebswerk (S-Bw) | S-Betriebswerkstatt | Werk |
Reichsbahnausbesserungswerk | Hauptwerkstatt 1) | Werk |
1) ab 1. Januar 1994
Eine Triebwagenhalle ist einem S-Bahnbetriebswerk hingegen unterstellt und somit keine eigenständige Dienststelle. Hier werden - je nach technischer Ausrüstung - auch alle anfallenden Arbeiten an Fahrzeugen wie in einem S-Bw durchgeführt, jedoch ist der vor Ort vorhandene Verwaltungsapparat auf das nötigste Maß beschränkt.
In der nachfolgenden Auflistung sind die eingangs erwähnten Dienststellen immer mit ihrer derzeitigen bzw. letzten Funktion genannt.
Triebwagenhalle | Bernau |
Triebwagenhalle | Erkner |
Bahnbetriebswerk | Friedrichsfelde |
Bahnbetriebswerk | Grünau |
Triebwagenhalle | Hundekehle |
Bahnbetriebswerk | Nordbahnhof |
Triebwagenhalle | Oranienburg |
Bahnbetriebswerk | Papestraße |
Triebwagenhalle | Velten |
Bahnbetriebswerk | Wannsee |
Bahnbetriebswerk | Westend |
Zudem wurden zwei weitere S-Bahnbetriebswerke geplant. Das erste bestand nur auf dem Papier, für das andere wurden erste Vorleistungen erbracht: die Bahnbetriebswerke Buchholz und Oderstraße.
Autor:
Mike Straschewski
letzte Änderung:
26. Oktober 2008
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008