Wenn viele Berliner und Brandenburger auf einen Punkt innerhalb Berlins zusteuern, dann könnte es wieder mal ein Großereignis im Olympiastadion sein. Egal ob Fußballspiel, Leichtathletikfest oder Kirchentag: Wenn es voll wird auf den 74.220 Sitzplätzen, dann läuft die S-Bahn zur Höchstform auf.
Die ersten Sonderverkehre wurden ab dem 23. August 1909 zum damaligen Bahnhof Rennbahn gefahren, der anfänglich nur aus den Sonderbahnsteigen bestand. Diese Sonderzüge verkehrten an den Veranstaltungstagen von und nach den Bahnhöfen Charlottenburg und Schlesischer Bahnhof. Bei großem Andrang fuhren ab dem Schlesischen Bahnhof via der Ferngleise sieben bis zehn Sonderzüge, ab Charlottenburg zusätzlich nochmals drei bis acht Sonderzüge. Die Rückfahrten wurden im gleichen Maße abgewickelt. Je Lastrichtung standen somit 25.000 Plätze in den Zügen zur Verfügung.
An den Renntagen verkehrten zudem am Morgen zwei zusätzliche Tiertransporte - ein Zug von Hoppegarten und ein Zug von Karlshorst, in denen die Pferde zur Austragungsstätte gefahren wurden. Die Be- und Entladung wurde am Bahnsteig F (heute nicht mehr vorhanden) vorgenommen, der zu diesem Zwecke extra eine Zugangsrampe besaß. Nach den Rennen am Abend fuhren wiederum zwei Tiertransporte nach Hoppegarten und Karlshorst zurück.
Geradezu beschaulich, wie die ersten Sonderverkehre abgewickelt wurden. In den nachfolgenden Jahren steigerte sich das Transportvolumen um ein Vielfaches. Lesen Sie hier über die Ent- und Abwicklung dieser Sonderverkehre anhand ausgewählter Ereignisse.
Bereitgestellter Sonderzug in Berlin-Ostbahnhof zum DFB-Pokalendspiel am 29. Mai 2004.
1936: Die XI. Olympischen Spiele vom 1.August bis 16. August 1936
1974: Die Sonderverkehre zur X. Fußballweltmeisterschaft im Juni 1974
1998: Die Sonderverkehre zum Olympiastadion nach 1998
Autor:
Mike Straschewski
Quelle:
Der neue Bahnhof Rennbahn im Grunewald bei Berlin; Zentralblatt der Bauverwaltung; Heft 85 vom 22. Oktober 1910
letzte Änderung:
8. März 2009
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008