1987: Frühberufsverkehr auf dem Haltepunkt "Otto-Winzer-Straße".
Reporter: "Fahren Sie eigentlich gerne Paula in die Stadt?"
Fahrgast: "Was mach ich?"
Reporter: "Ob Sie gerne Paula in die Stadt fahren?"
Fahrgast: "Ja, sehr gerne" sprichts mit einem ungläubigen Lächeln auf den Lippen und entschwindet kopfschüttelnd an die Bahnsteigkante. Wie ihr ging es den nächsten acht Fahrgästen: Konnten sie doch mit der Frage genausowenig anfangen [1].

Was für den S-Bahnenthusiasten kein Problem darstellt, ist für Otto Normalfahrgast absolut unwichtig. Handelt es sich doch bei dem genannten Namen um die Funkbezeichnung der damals zwischen Ahrensfelde und Alexanderplatz verkehrenden Zuggruppe. Und immerhin, der kleine Haltepunkt hatte es damit bis ins Fernsehen geschafft.

Der Zugang zum Bahnsteig erfolgt durch einen Tunnel. Im Bild das östliche Zugangsgebäude.
Erkennbar sind auch noch die Haltelöcher des alten Bahnhofsnamens Otto-Winzer-Straße (17. März 2008).

Als Marzahn-Nord geplant, als Otto-Winzer-Straße eröffnet: Zeitgleich mit dem dem Haltepunkt Bruno-Leuschner-Straße (heute Raoul-Wallenberg-Straße) ging die Station am 15. Dezember 1980 in Betrieb. Ein einfacher Mittelbahnsteig mit zweckmäßigen Aufbauten lädt seitdem zum Ein- und Aussteigen ein. Ein Aufsichtsgebäude am nördlichen Bahnsteigende beherbergte damals noch S-Bahn-Personal, das sich nicht nur um die Züge und Reisenden kümmerte, sondern auch die Züge auf dem Haltepunkt Bruno-Leuschner-Straße (heute Raoul-Wallenberg-Straße) via Fernbeobachtungsanlage abfertigte.

Am 31. Januar 1992 erfolgte die Umbenennung in Mehrower Allee und seit 2005 ist aus Rationalisierungsgründen auch die Aufsicht nicht mehr personell besetzt. Und viel ist seit der Reportage nun wirklich nicht mehr passiert: Aus dem alten Zugziel Alexanderplatz wurde Potsdam-Hauptbahnhof und die Paula heißt heute Otto.

letzte Änderung des Textes: 15. März 2008

Bilderseite für Mehrower Allee

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