Titel: | Fahrkarten der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen (Berliner S-Bahn) aus 150 Jahren |
Autor: | Manuel Jacob |
Verlag: | Neddermeyer |
Erschienen: | 24. August 2017 |
ISBN-Nummer: | 978-3941712515 |
Der Rezensent muß es am Anfang dieses Textes zugeben: Für ihn war bis jetzt die Tarifgeschichte der Berliner S-Bahn nicht das beliebteste Thema. Allein schon aus dem Wissen heraus, wie umfangreich und mühsam es aus heutiger Sicht ist, eine umfassende Darstellung der Tarifentwicklung zu erstellen. Genau das hat nun der Berliner Verkehrshistoriker Manuel Jacob gemacht und in einem neuen Buch veröffentlicht.
Sehr anschaulich beschreibt der Autor, wie sich die Karten und deren Aufdrucke entwickelten. Über 1000 Fahrkarten bebildern das Gelesene. Und das macht Freude, wenn man an den Karten die damaligen Fahrwege nachvollziehen kann. Wer sich in der S-Bahngeschichte ein wenig auskennt, weiß, daß bis in die 1970er Jahre hinein an sogenannten Passimetern die Fahrkarten beim Verlassen des Bahnsteiges nochmals kontrolliert wurden. Könnten Sie auf die Schnelle sofort erkennen, ob der hinauseilende Reisende die richtige Fahrkarte gelöst hat oder doch nachzahlen muß?
Im Buch befinden sich weiterhin einige alte personalisierte Zeitkarten und man fragt sich, wohin die Wege eines Robert Schreck, einer Isa Stegl und eines Wilhelm Stelter sie führten.
Auch auf die Herstellung und den Vertrieb der damaligen Edmonson'schen Fahrkarten sowie der heutigen Computerausdrucke geht der Autor ein. Am Ende des Buches gibt es neben einer tabellarischen Auflistung aller Tarife zudem noch ein Verzeichnis aller Bahnhofs-Lochzeichen im Berliner Raum. Wie, Sie wissen nicht, was das ist? Dann sollten Sie sich das Buch zulegen. Und für Interessierte der Berliner S-Bahn-Geschichte ist das Buch uneingeschränkt empfehlenswert. /ms