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3839/6401 - 1937, ET/EB 167 072 - 1964
Als 1990 die Serienlieferung von Fahrzeugen der Baureihe 270 (heute BR 485) begann, entschied die Hauptverwaltung S-Bahn der Deutschen Reichsbahn, einige Viertelzüge der Altfahrzeuge/beschreibung von der Aufarbeitung zurückzustellen und auf verschiedenen Betriebsstellen abzustellen. Davon betroffen waren neben 32 Zügen der Bauart Stadtbahn auch die beiden nicht modernisierten Peenemünder Viertelzüge, sowie die zwölf noch vorhandenen nicht modernisierten Viertelzüge der Bauart 1937-41. Nach Gründung des Vereins Historische S-Bahn e. V. beantragte dieser im Frühjahr 1992 den Kauf der beiden Viertelzüge 277 087/088 (ex 167 072) und 277 003/004 (ex 167 006). Hierbei handelte es sich zum einen um den ältesten noch erhaltenen, zum anderen um den letzten noch mit den Original-Fallfenstern ausgestatteten Zug.
Ein historisches Fahrzeug entsteht (24. Januar 2001).
Nachdem die Vereinsmitglieder diverse Vandalismusschäden beseitigt (Farbschmierereien) und neue Fensterscheiben eingebaut sowie die Inneneinrichtung vervollständigt hatten, sorgte der Halbzug auf Ausstellungen immer wieder für Aufmerksamkeit und wurde zum beliebten Fotomotiv. Ungeahnt zu völlig neuen Ehren kam der Zug 1994: Für Fernsehaufnahmen des privaten Senders RTL nach Hennigsdorf überführt, spielt er eine "tragende Rolle" in einer Krimiserie. Auf dem Versuchsgleis des AEG-Werkes (heute Bombardier) zeigte der Zug zwischen Hennigsdorf und Velten mit eigener Kraft, dass er auch harte Aufgabenprogramme noch erfüllen kann und nicht zum alten Eisen gehört.
Bei den regelmäßigen Sonderfahrten mit den Traditionszügen der Bauart Stadtbahn konnte die S-Bahn ein zunehmendes Interesse an den alten Fahrzeugen verzeichnen. Daher beauftragte sie den Verein Historische S-Bahn, eine umfangreiche Dokumentation für die betriebsfähige Aufarbeitung des Halbzuges der Bauart 1937-41 zu erstellen. Darin enthalten war eine Beschreibung der Zustände, sowie die Darstellung des wagenbaulichen Teils und des Fahrgastraumes für den Umbau in den Zustand seiner Auslieferung 1938, mit der zweiten und dritten Wagenklasse, außerdem in den Zustand nach seiner Rekonstruktion 1964 mit Sprelacarttäfelung und Kunstledersitzen. Diese diente dann als Richtlinie zur Aufarbeitung und Ausrüstung der beiden Viertelzüge. Bereits im Oktober 1998 hatten wir uns bei der Hamburger S-Bahn umgesehen, um so einen Eindruck von der ursprünglichen Ausstattung unserer Züge zu bekommen - waren doch die Wagen der Baureihe 471 kaum verändert worden. Aus einem abgestellten Zug konnten wir dann die notwendigen Opalglaslampenunterteile für die Restauration unseres Zuges gewinnen. Nachdem der Halbzug am 29. und 30. Mai 1999 letztmalig auf einer Fahrzeugausstellung in der Betriebswerkstatt Grünau zu besichtigen war, folgte am nächsten Tag die Zuführung nach Schöneweide. Hier in der Hauptwerkstatt, sollte er in den folgenden zweieinhalb Jahren zum Museumszug hergerichtet werden. Für die Finanzierung des Projekts, startete der Verein eine Spendenaktion, die beachtliche Resonanz hervorrief.
Kleine Parade: Links 3839/6401, rechts ET/EB 167 072.
Am Anfang stand die Sichtung des Zeichnungsarchivs der Hauptwerkstatt, um technologische und konstruktive Vorgaben für die Produktion festzulegen. Am aufwendigsten gestaltete sich die Planung des Zustands 1938. Während für den Beiwagen umfangreichende Zeichnungen vorhanden sind, ist der Triebwagen fast überhaupt nicht durch Zeichnungen dokumentiert. Fehlende Unterlagen suchten wir in anderen Archiven und bei den ehemaligen Herstellern. Dies war ein umfangreicher, zeitlich langwieriger, aber interessanter Prozess. Während der Sichtung der unterschiedlichen Archivunterlagen fanden wir viele neue Informationen, die dann auch zu der Idee führten, diese in Form eines Buches zu veröffentlichen.
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letzte Änderung:
26. Oktober 2008
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008