Streik 1980: Fahrplanänderung 28
Schon im Frühjahr 1980 wurden durch die Indiskretion eines höheren Mitarbeiters der Reichsbahndirektion Berlin Pläne aufgedeckt [1], die S-Bahnzüge mit Beginn des Sommerfahrplanes 1980 am 1. Juni seltener fahren zu lassen. Die dazu nötigen Regelungen wurden durch die Fahrplanänderung 28 veranlasst. Es sollte dabei zu den folgenden Einschränkungen kommen:
- Zuggruppe A: montags bis freitags nach 20 Uhr sowie an den Wochenenden kein Zugverkehr Neukölln - Köllnische Heide, somit nur noch im genannten Zeitrahmen (wie bisher) alle 20 Minuten Sonnenallee - Gesundbrunnen
- Zuggruppe C: Einstellung des Zugverkehrs Sonnenallee - Zoologischer Garten, dafür neu und nur montags bis freitags bis 20 Uhr Köllnische Heide - Friedrichstraße (somit tagsüber auf der Ringbahn zwischen Halensee und Neukölln 10-Minutentakt)
- Zuggruppe H: neu nur noch im 20-Minutentakt zwischen Friedrichstraße und Spandau West (statt Staaken)
- Zuggruppe L: wie bisher alle 20 Minuten zwischen Wannsee und Zoologischer Garten (statt Friedrichstraße)
- Zuggruppe N: statt bisher alle 30 Minuten Beusselstraße - Spandau West nun neu alle 40 Minuten zwischen Jungfernheide und Staaken
- Zuggruppe B: nur noch alle 40 Minuten zwischen Beusselstraße und Gartenfeld
- Zuggruppe 1: wie bisher alle 20 Minuten zwischen Wannsee und Anhalter Bahnhof (statt Frohnau)
- Zuggruppe 1a: tagsüber alle 20 Minuten zwischen Zehlendorf (statt Wannsee) und Anhalter Bahnhof
- Zuggruppe 2/3: weiter alle 20 Minuten, dafür aber Einsparung eines Zugumlaufes
- Zuggruppe 5: nur noch alle 40 Minuten zwischen Zehlendorf und Düppel.
Nach der Veröffentlichung der hier aufgeführten Einschränkungen im Tagesspiegel vom 2. April 1980 setzte die Deutsche Reichsbahn die geplante Fplä 28 nicht um. Zu Beginn des Sommerfahrplanes 1980 blieb der normale Fahrplan weiterhin gültig.
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Quellen:
"Ost-Berlin will sparen - S-Bahnzüge fahren seltener"; Der Tagesspiegel vom 2. April 1980
[1] Der Betrieb auf der Berliner S-Bahn - Band 5: Auf Zeit getrennt - 1960 bis 1980; Konrad Koschinski; Verlag Neddermeyer; 2002, S. 163
Danksagung
Dem Team des Archivs des Tagesspiegels.
letzte Änderung:
9. September 2010
Veröffentlichung:
9. September 2010
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