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1. April 1947:
Einführung eines Ermäßigungstarifs, basierend auf niedrigeren Preistufen:
normale Preistufe | ermäßigte Preisstufe |
1 und 2 | 1 |
3 und 4 | 2 |
5 und 6 | 3 |
7 und 8 | 4 |
23. Juni 1948 (andere Quellen sprechen vom 24. Juni 1948):
Mit der Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone und dem Sowjetischen Sektor Groß-Berlins werden die Fahrpreise der S-Bahn im Verhältnis 1:1 in DM-Ost umgestellt. Die zwei Tage später eingeführte DM-West mit "B"-Stempel wird nicht als Zahlungsmittel angenommen.
20. März 1949:
Die Zehnfahrtenkarten werden wieder abgeschafft
7. April 1949:
Der Fahrpreis kann wahlweise in DM-Ost oder DM-West entrichtet werden. Westgeld-Fahrkarten werden auf grünem Karton gedruckt.
10. Mai 1949:
Einführung eines neuen Tarifs: Fahrkarten der Ps 1 gelten nur noch für eine Zone, Ps 2 bis 8 entsprechend für eine Zone weniger als bisher. Die Fahrkarten sind nur noch in eine Fahrtrichtung gültig, Über-Eck-Fahrten mit Zonenwechsel erfordern für die "Rückfahrt" einen neuen Fahrausweis. Einzelkarten gelten nur noch am Tag der Ausgabe, im Vorverkauf sind Fahrkartenhefte mit zehn, zwanzig und dreißig Karten erhältlich (diese Hefte [die gegenüber den Einzelkarten nicht rabattiert sind] ersetzen zugleich die im Tarif nicht mehr vorgesehenen Zeitkarten). Außer für die Ps 1 gibt es ferner spezielle Hin- und Rückfahrkarten, die für die Ps 2 und 3 einen leichtem Preisnachlaß gewähren. Insgesamt werden die Kartenpreise folgendermaßen angepasst:
Preisstufe / gültig für ... Zonen | Fahrpreis (DM-Ost / DM-West) | mit Rückfahrt (DM-Ost / DM-West) |
1 | 0,20 | - |
2 | 0,30 | 0,50 |
3 | 0,40 | 0,70 |
4 | 0,50 | 1,00 |
5 | 0,60 | 1,20 |
6 | 0,70 | 1,40 |
7 | 0,80 | 1,60 |
8 | 1,20 | 2,40 |
Ermäßigungskarten gibt es nur noch in Form von Fahrkartenheften mit Nachlässen von 20% (für Niedrigverdiener), 25% (für Schwerbeschädigte) und 50% (für Schüler), welche an nur drei Bahnhöfen in Berlin angeboten werden. Westgeld-Fahrkarten werden Rot auf üblichem Karton gedruckt.
Fahrkarte des Ein-Tages-Tarifs für die drei Zonen 3, 2, 1. Benutzung nur in dieser Richtung!
Die Einführung des neuen Tarifs führt an den Bahnhöfen zu Warteschlangen von mehreren hundert Metern, Fahrgäste müssen sich zwanzig Minuten und länger gedulden, nur um ihre Fahrkarte zu erwerben. Noch am gleichen Tag wird die Notbremse gezogen und der Tarifwechsel (welcher wohl hauptsächlich von der sowjetischen Besatzungsmacht zur Erhöhung der Fahrgeldeinnahmen initiiert worden war) wieder zurückgenommen.
1. Juli 1949:
Nach dem Ende des Westberliner Reichsbahnerstreiks muss die Reichsbahn ihre dortigen Beschäftigten teilweise in DM-West bezahlen. Daher werden auf den im Westteil der Stadt gelegenen Bahnhöfen nur noch Fahrkarten mit rotem Druck gegen DM-West verkauft.
Wie bereits im "Eintagestarif" vom 10. Mai des Jahres vorhanden werden Rückfahrkarten eingeführt, die für die Hin- und spätere Rückfahrt zum Ausgangsbahnhof gelten. Diese Rückfahrkarten kosten genausoviel wie zwei Einzelkarten
Westgeld-Fahrkarten wurden rot gedruckt. Zeitkarten hatten bis Mitte der 60er Jahre ein größeres Format.
2. Juli 1949:
Rückfahrkarten gelten jetzt auch für Fahrten ins jeweils andere Währungsgebiet.
1. Januar 1955:
Die Neubaustrecke Strausberg - Strausberg Nord wird in den S-Bahntarif einbezogen.
1. März 1955:
Der Übergangsfahrschein gilt nach Zahlung eines Zuschlags von DM -,10 auch für die Preisstufe 2.
28. April 1958:
Der nordwestliche Außenring Birkenwerder / Schönfließ - Brieselang / Finkenkrug sowie der endgültige südwestliche Außenring Saarmund - Werder (Havel) werden in den S-Bahntarif einbezogen.
14. Juli 1958:
Die Umgehungsbahn Michendorf - Potsdam Süd wird wieder aus dem S-Bahntarif ausgegliedert.
28. Mai 1961:
Die Umgehungsbahn / westlicher Außenring Falkenhagen - Potsdam Hbf wird in den S-Bahntarif einbezogen.
September 1961:
Der einstige vorläufige nördliche Außenring Karow - Basdorf wird in den S-Bahntarif einbezogen, um die nach dem Mauerbau abgetrennte Heidekrautbahn wieder mit dem restlichen Netz zu verbinden.
1. Dezember 1962:
Bislang waren Fahrten über den Außenring tariflich wie solche durch Westberlin behandelt worden, obwohl die Außenringstrecken deutlich länger sind. Da eine besondere Rücksichtnahme auf die Betroffenen nicht mehr als notwendig erachtet wird, passt man die bestehende Zonenstruktur der veränderten Situation an: Alle Stationen, die nur noch über den Außenring erreichbar sind, werden aus den bisherigen Zonen ausgegliedert und statt dessen zu sog. Preisstufenbereichen zusammengefasst. Dabei werden folgende Preisstufenbereiche gebildet: Hd (Hohen Neuendorf), Fk (Falkensee), Ma (Marquardt), Pd (Potsdam) sowie Gh (Genshagener Heide). Ferner wird wegen der großen Entfernung zwischen Schönfließ und dem Karower Kreuz ein weiterer Preisstufenbereich Mkm (Blockstelle Mühlenbeck-Mönchmühle) eingerichtet.
Auch im restlichen Netz werden die Zonen aufgelöst und in Preisstufenbereiche zerlegt, wobei jeweils zusammenhängende S-Bahnstrecken innerhalb einer Zone einen Preisstufenbereich bilden. Die Preisberechnung bleibt somit für diese Gebiete gleich.
Der Übergangsfahrschein zur BVG-Ost erlaubt jetzt ein Umsteigen innerhalb von 2 Stunden und wird auf die Preistufen 3 und 4 ausgeweitet. Für die Preisstufen 2 bis 4 gibt es jetzt separate Karten sowie auch weiterhin Zuschlagkarten zum Umsteigefahrschein Ps 1, die aber nur für Fahrten gelten, die bei der BVG begonnen wurden.
Preisstufe | Umsteigefahrschein (DM-Ost) | Zuschlagschein (DM-Ost) |
1 | 0,35 | - |
2 | 0,45 | 0,10 |
3 | 0,65 | 0,30 |
4 | 0,85 | 0,50 |
26. Mai 1963:
Die westliche Umgehungsbahn Wustermark - Nauen wird in den S-Bahntarif einbezogen.
30. Mai 1965:
Der Bahnbetrieb zwischen Fredersdorf und Rüdersdorf wird eingestellt, die ersatzweise durchgeführten Busfahrten des VEB Kraftverkehr können für Fahrten zwischen den (ex-)Bahnhöfen Fredersdorf, Petershagen und Rüdersdorf zum S-Bahntarif genutzt werden.
1. März 1966:
Bei der BVG-Ost werden nach Wegfall der Schaffner die Umsteigefahrscheine und auch die Übergangsfahrscheine zur S-Bahn abgeschafft. Als "Ersatz" wird eine Sammelkarte eingeführt, die für jeweils fünf Fahrten mit S-Bahn (Ps 1) und BVG (Normaltarif) gilt und MDN 2,00 kostet.
1. Juli 1966:
Für Fahrten innerhalb Westberlins gilt einheitlich die Ps 2, für grenzüberschreitende Fahrten - bei Beibehaltung der gemeinsamen Zoneneinteilung - ist wenigstens Ps 2 zu bezahlen.
Nach der Tarifänderung in Westberlin vom 1. Juli 1966 wurden die Zeitkarten in kleinen Edmondson-Format gedruckt.
Mitte 1970:
Um bei der Einführung von Fahrkartenautomaten die Anzahl der anzubietenden Ps zu reduzieren können jetzt auch Karten niedrigerer Ps zu einer gleichteueren höheren Ps zusammengefasst werden.
mutmaßlich Mitte 1970:
Die bisherigen Rückfahrkarten entfallen und werden durch zwei normale Fahrkarten ersetzt, von der eine den Stempelvermerk "Rückfahrt" erhält.
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