Bahnhof: | Gesundbrunnen |
telegrafische Abkürzung: | Gsw = Gesundbrunnen West |
Bauart: | Siemens & Halske, elektromechanisch, Bauart 1912 mit Farbscheibenüberwachung |
Standort: | am südwestlichen Anfang des Ringbahnsteiges zw. Gl. 24 und 25 |
Inbetriebnahme: | ca. 1930 |
Außerbetriebnahme: | 1984 oder 1985 |
Stellbereich (1932): | Ein-/Ausfahrt westliche Ringbahn (S- und Fernbahn) Verbindungsgleis zum Stettiner Bf inkl. Anschlußgleis AEG westliches Gleisfeld des Güterbahnhofes Gesundbrunnen. |
Besonderheiten: | um 1947 Einbau der Technik aus dem kriegszerstörten Stellwerk Gsr; Blockabhängigkeit zur Bedienung des Kohlenbahnhofes Wedding |
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Gleisplan mit gekennzeichnetem Stellwerk aus dem Jahre 1967.
Blick von der Badstraßenbrücke auf den südwestlichen Teil des Bahnhofes. Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist die Ringbahn seit fast vier Jahren eingestellt (Juni 1984).
Blick aus dem Stellwerk Gsw in Richtung der Millionenbrücke (1974).
Bis in die 1970er Jahre hinein arbeiteten im Stellwerk Gsw zwei Fahrdienstleiter, jeder hatte seinen eigenen Stellbezirk. Der Fahrdienstleiter für die Fernbahn (Fdl Gsw/F) war der Bahnhofs- und Streckenfahrdienstleiter für den Güterverkehr und sogleich auch Unfall- und Feuermeldestelleposten. Dem S-Bahn-Fahrdienstleiter (Fdl Gsw/S) oblag als Bahnhofs- und Streckenfahrdienstleiter der Verkehr auf dem S-Bahnring von und nach Beußelstraße einschließlich der zweigleisigen Kehranlage Gesundbrunnen. Konnten sich beide Fahrdiensteiter nicht leiden, geschah es schon einmal, daß man mit einem Kreidestrich auf dem Fußboden seinen Wirkungsbereich markierte, den der andere nicht zu betreten hatte. Aufgrund des stetigen Verkehrsrückganges im Westberliner Güterverkehr war ab Anfang der 1970er Jahre der Posten des Fdl Gsw/S nur noch von 6 - 22 Uhr besetzt, außerhalb dieser Zeiten übernahm der Fdl Gsw/F dessen Aufgaben. Spätestens ab 1978 arbeitete hier nur noch ein Fahrdienstleiter und übernahm beide Stellwerksbereiche. (lm)
Wenn Berlin erwacht... ein Sonnenaufgang im Jahre 1979.
Nahe dem ehemaligen Empfangsgebäude des alten Bahnhof Gesundbrunnen steht ein einzelner Kesselwagen, vermutlich auf Gleis 36. Das Gleis rechts davon führt weiter zum Güterbahnhof Eberswalder Straße (Gleis 37). Die drei ehemals hier vorhandenen Gütergleise (38, 41 und 42) sind zum Aufnahmezeitpunkt vermutlich schon abgebaut (1978).
Der Blick in Richtung der Badstraßenbrücke zeigt auch ein wenig vom Inventar des Stellwerkes (1974).
Blick in Richtung Moabit. Rechts das Ringbahngleis der S-Bahn von Wedding kommend, die beiden Fernbahngleise links führen ebenfalls auf die Ringbahn (1978).
Ab ca. 1970 wurde der ehemalige Kohlenbahnhof Wedding als Ausweichanschlußstelle über Blockabhängigkeiten vom Stellwerk Gsw aus mit bedient. Die dazu benötigten Abhängigkeiten waren im Stellwerk Gsw vorhanden. Der Fahrdienstleiter blockte das besondere Blockfeld. Die Strecke nach Wedding war nun sicherungstechnisch gesperrt. Den dadurch freigewordenen Schlüssel übergab er dem Rangierleiter. Nachdem die Sperrfahrt in der Anschlußstelle sich eingeschlossen hatte, blockte der Rangierleiter seinerseits das korrespondierende Blockfeld. Der Schlüssel war dadurch verschlossen, die Rangierabteilung eingeschlossen und die Strecke somit wieder frei. (lm)
Weiteres zum Weddinger Kohlenbahnhof finden Sie im Artikel "Briketts für Berlin - der Kohlenbahnhof Wedding",
erschienen in den Verkehrsgeschichtlichen Blättern, Heft 2/2012.
Im letzten Licht der Abendsonne zeigt sich nun das mittlerweile geschlossene Stellwerk Gsw (1988).
Im März 1992 hat der Ringbahnsteig sein Dach verloren, die Gleisanlagen sind nur noch ein trauriger Schatten ihrer selbst.
Noch kündet nichts vom Umbau auf eine heute für Berlin wichtige Umsteigestation.
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Danksagung
An Lars Molzberger, Webmaster der Seite Berliner Stellwerke.de für seine Textergänzungen.
letzte Änderung:
25. September 2012
Veröffentlichung:
25. September 2012