Bild: Rangsdorf


telegrafisches Kurzzeichen: ehemals Rsf
eröffnet: 17. Juni 1875
elektrischer Betrieb seit: 6. Oktober 1940
S-Bahnverkehr eingestellt: 12. September 1961
Station liegt an der Dresdener Bahn

Dahlewitz  

Am 17. Juni 1875 wurde der Bahnhof Rangsdorf eröffnet, zwei Bahnstrecken führten durch ihn hindurch. Eine war und ist die Dresdener Bahn, die andere Strecke die Militärbahn.
Die S-Bahn erreichte Rangsdorf das erste Mal am 6. Oktober 1940. Als Bahnsteig diente ihr der 1919 stillgelegte ehemalige Seitenbahnsteig der Militärbahn, er wurde zu einem Mittelbahnsteig ausgebaut. Auf der Westseite hielt somit die S-Bahn und auf der Ostseite die von hier aus weiterfahrenden Vorortzüge in Richtung Süden. Rangsdorf war auch nur als vorübergehende Endstation geplant. Nach den Ausbauplänen der Nationalsozialisten sollte die S-Bahn weiter nach Wünsdorf über Zossen geführt werden.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es auch hier die obligatorische Verkehrspause, die zeitweise mit Dampfzügen überbrückt wurde.

Bild: ehemaliger S-Bahnsteig

Blick auf den ehemaligen S-Bahnsteig (10. Oktober 2007).

Der elektrische Betrieb wurde am 1. Oktober 1945 wieder aufgenommen - bis zum 13. August 1961, dem Tag des Mauerbaues. Noch knapp einen Monat hielt sich hier ein Inselverkehr zwischen Rangsdorf und Mahlow. Am 12. September 1961 war auch damit endgültig Schluß, da es hier keine Wartungsmöglichkeiten der Züge analog des Inselverkehres Hennigsdorf - Velten gab. Eine bis dato immer wieder angedachte Streckenverlängerung nach Zossen erledigte sich somit von selbst.

Einer schnellen Wiederinbetriebnahme steht die mittlerweile im Mai 1982 durchgeführte Elektrifizierung der Fernbahn entgegen. Fuhren beide Systeme in den knapp elf Jahren auf ihrem jeweils eigenen Gleis - die S-Bahn nutzte hierbei von Blankenfelde bis Rangsdorf das zweite Streckengleis der Fernbahn - so wurde nach der Einstellung des S-Bahnverkehrs dieses Gleis wieder der Fernbahn zugeordnet.
Derzeitig halten in Rangsdorf nur noch Regionalzüge.

Übrigens: in den Verkehrsgeschichtlichen Blättern Heft 4/2008 schreibt Wolfgang Kiebert über eine geplante, aber nie gebaute S-Bahnverbindung von Rangsdorf nach Wünsdorf.

Dahlewitz  

Autoren:
Detlef Hoge, Mike Straschewski

Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Bahnstrecken im Süden Berlins
Bürgerinitiative für eine S-Bahnanbindung Rangsdorf
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 24. August 2008

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