telegrafisches Kurzzeichen: | Dp, bei einer Wiederinbetriebnahme wäre das Kürzel BDP vorgesehen |
eröffnet: | 15. Juli 1939 |
elektrischer Betrieb seit: | 15. Juni 1948 |
Zugverkehr eingestellt: | 18. September 1980 |
Station liegt an der | Stammbahn |
Zehlendorf Süd |
Am 15. Juli 1939 eröffnete die Station Düppel mit zwei Seitenbahnsteigen. Anfangs noch Durchgangsbahnhof, wurde er nach Kriegsende 1945 zum Endbahnhof für einen Pendelzug mit Dampflok, der die 2,5 Kilometer lange Strecke zwischen Düppel und Zehlendorf befuhr. Der vor dem Krieg vorhandene Fern- und Vorortverkehr, letzterer waren meist Dampfzüge nach Werder, wurde nicht wieder aufgenommen, das südlichere zweite Gleis ging als Reparationsleistung Richtung Osten.
Das Passimetergebäude: Gut sichtbar die "Wanne" zum Fahrkartenlochen bzw. zu deren Rückgabe.
Am 1. Juni 1948 löste die elektrische S-Bahn den Dampfpendelzug ab, der Zuglauf blieb jedoch bis zum September 1980 unverändert. Am 15. Dezember 1951 erfolgte eine Umbenennung in Düppel-Kleinmachnow, die am 15. Mai 1973 wieder rückgängig gemacht wurde.
Die Klein-Machnower Einwohner im Brandenburgischen (im damaligen DDR-Bezirk Potsdam) hatten selber nicht viel vom gleichnamigen Bahnhof: Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 war ihnen der Zugang verwehrt. Und die, die die S-Bahn benutzen hätten können, die mochten nicht mehr und schlossen sich somit einem eher fragwürdigen S-Bahnboykott an. Trotz geringer Fahrgastzahlen verkehrten hier bis zum Reichsbahnerstreik vom September 1980 die Züge - besser gesagt: der eine Zug. Nach Streikende wurde der Verkehr nicht wieder aufgenommen.
Vom 15. Juni 1948 bis zum 15. Mai 1949 fuhr die S-Bahn als Zuggruppe 8.
Danach bis zur Betriebseinstellung im September 1980 als Zuggruppe 5 - ohne das jemals ein anderer Zuggruppenname für diese Stummelstrecke vergeben wurde.
Bis zum Mauerbau war hier ein Halbzug der BR 169 im Einsatz.
Heute, wo alle wieder mitfahren würden, wenn sie denn könnten, heute macht ihnen die Politik einen Strich durch die Rechnung. Eine Reaktivierung ist immer mal wieder im Gespräch, jedoch ist die Station im derzeitig gültigen Stadtentwicklungsplan SteP 2015 nicht mehr aufgeführt. Der Bahnhof befindet sich jedes Jahr im Frühjahr und Sommer in einem dschungelartigen Zustand, irgendwann wird sich hier die Natur alles zurückgeholt haben.
Zehlendorf Süd |
Autor:
Detlef Hoge, Mike Straschewski
Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
weiterführende Links:
Bahnstrecken im Süden Berlins
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 6. September 2009