Der erste Bahnhof, den die Deutsche Reichsbahn in Eigenregie im Westteil von Berlin baute, war Zehlendorf-Süd.
Zum besseren Verständnis: der im Jahre 1946 eröffnete Bahnhof Buckower Chaussee wurde auf Wunsch der amerikanischen Alliierten gebaut, die für ihre Angestellten des dort ansässigen neugebauten Hauptversorgungslagers eine bessere Verkehrsanbindung im Sinne hatten. Somit darf Zehlendorf Süd als der einzige Westberliner Neubau der Deutschen Reichsbahn gelten, der aus wirtschaftlichen Gründen entstand, um das dortige Fahrgastaufkommen besser erschließen zu können.

Relikte aus vergangenen S-Bahnzeiten: Wie 'Leichenfinger' ragen diese typischen DDR-Bogenlampen in den Zehlendorfer Himmel (29. Juli 2003).

Schon während der Bauarbeiten gab es Querelen mit der amerikanischen Kommandantur, der im Jahre 1971 begonnene Bau ruhte bis September 1972. Am 20. Dezember 1972 begann das kurze Leben dieses Haltepunktes. Der Seitenbahnsteig erhielt von Anfang an nur eine Länge von etwas über 70 Metern, somit konnten ihn nur Halbzüge anfahren. Ein Aufsichtsgebäude oder ähnliches bekam die Station nicht, die S-Bahnzüge begleitete immer ein Triebwagenschaffner, der sich auch um die Fahrgeldeinnahmen kümmerte.
Nach dem Reichsbahnerstreik vom September 1980 wurde hier der Verkehr nicht wieder aufgenommen. Eine Reaktivierung ist immer mal wieder im Gespräch, jedoch ist die Station im derzeitig gültigen Stadtentwicklungsplan SteP 2015 nicht mehr aufgeführt.

letzte Änderung des Textes: 27. Februar 2010

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