telegrafisches Kurzzeichen: | BHEI, vormals Smf |
eröffnet am: | 15. Dezember 1883 (als Schmargendorf) |
elektrischer Betrieb seit: | 6. November 1928 |
Zugverkehr eingestellt: | 18. September 1980 |
Zugverkehr wieder aufgenommen: | 17. Dezember 1993 |
Station liegt auf der | Ringbahn |
Hohenzollerndamm | Bundesplatz |
Eröffnet wurde der Bahnhof am 15. Dezember 1883 als Schmargendorf, benannt nach der damals noch selbstständigen Gemeinde. Von 1890-92 wurde das Empfangsgebäude gebaut, es existiert noch heute.
Am 6. November 1928 hielten hier das erste Mal die elektrischen S-Bahnzüge und lösten damit den dampfbetriebenen Vorortverkehr ab. Als ab 1943 der Zweite Weltkrieg zurück an seinen Ursprungsort kam, erlitt der Bahnhof glücklicherweise keine Zerstörungen. Erst der nach dem 13. August 1961 einsetzende S-Bahnboykott sorgte dafür, dass aufgrund fehlender Fahrgeldeinnahmen nur noch die notwendigsten Reparaturen durchgeführt wurden.
Einfahrt eines Zuges von Wilmersdorf (heute Bundesplatz) kommend (um 1959).
Durch diesen Kostendruck und auch mangels Aufsichtpersonals erhielt der Bahnhof im Jahre 1977 eine Zugabfertigung via TV, damals noch industrielles Fernsehen genannt. Die Fahrkartenverkäufer schickten ab diesem Zeitpunkt bis zur Schließung im September 1980 die Züge auf die Reise. Ebenfalls 1977 entstand südlich vom Bahnhof das Kraftwerk Wilmersdorf mit seinen drei silbern leuchtenden, je 102 Meter hohen Schornsteinen.
Das Aus für die Station kam nach dem Ende des Reichsbahnerstreik vom September 1980: der S-Bahnverkehr wurde nicht wieder aufgenommen. Nach der Übernahme der Betriebsrechte durch die BVG am 9. Januar 1984 verblieb die Station auch weiterhin im Dornröschenschlaf. Der neue Betreiber reaktivierte im Januar 1987 das ehemalige S-Bw Papestraße. Dadurch wurden einige Überführungsfahrten (BVG-Diesellok mit einem oder zwei Viertelzügen BR 275 im Schlepp) auf den S-Bahngleisen nötig.
Ein Vollringzug im Bahnhof Schmargendorf (um 1959).
1989 liefen die Bauarbeiten zur Wiederinbetriebnahme des Südringes an. Dabei verschob man den Bahnsteig in südöstlicher Richtung näher an den U-Bahnhof Heidelberger Platz heran. Am 17. Dezember 1993 ging dann der Bahnhof wieder in Betrieb, jetzt mit neuem Namen Heidelberger Platz.
Viele Straßen und Plätze des angrenzenden Schmargendorfer "Weinviertels" sind nach Gemeinden des Rheingau benannt. Der rote Backsteinbau am Heidelberger Platz beherbergte vom 1954-57 den Sender Freies Berlin. Heute ist dort der Springer-Wissenschaftsverlag untergebracht.
Hohenzollerndamm | Bundesplatz |
Autor:
Mike Straschewski
Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 2. Dezember 2007