telegrafisches Kurzzeichen: | BLIO, vormals Lio |
eröffnet: | 20. September 1868 (als Lichterfelde) |
elektrischer Betrieb (550V) seit: | 4. Juni 1903 |
elektrischer Betrieb (750V) seit: | 2. Juli 1929 |
Zugverkehr eingestellt: | 9. Januar 1984 |
Zugverkehr wieder aufgenommen: | 28. Mai 1995 |
Station liegt an der | Anhalter Bahn |
Osdorfer Straße | Lankwitz |
Der Haltepunkt Lichterfelde eröffnete am 20. September 1868 und wurde somit der erste Vorortbahnhof an der Anhalter Bahn. Am 15. Juli 1884 wurde der Bahnhof in Groß-Lichterfelde umbenannt. Die nächste Umbenennung erfolgte schon am 1. September 1886 in Groß-Lichterfelde B.H. (an der Bahn Berlin-Halle). Und am 1. Januar 1899 erfolgte eine weitere Umbenennung in Groß-Lichterfelde Ost, zur Unterscheidung vom Bahnhof Lichterfelde West.
Nachdem man um die Jahrhundertwende die Strecke vom Potsdamer Ringbahnhof nach Groß-Lichterfelde Ost viergleisig ausgebaut hatte, wurde im Jahre 1901 ein besonderer Vorortverkehr gefahren. Dadurch war die Strecke prädestiniert für eine weitere Neuerung: Ab dem 4. Juni 1903 fuhr man von hier einen elektrischen Probebetrieb mit 550 Volt Gleichstrom zum Potsdamer Ringbahnhof und sammelte so Erfahrungen für ein neu zu errichtendes S-Bahnsystem.
17. November 1983, 14:44 Uhr: pulsierendes Leben sieht anders aus.
Zwischen 1915 und 1916 wurde das ganze Bahnhofsgelände mit Ausnahme des Güterbahnhofs auf einem Damm gelegt. Architekt Karl Cornelius (u.a. auch der Schöpfer des Wasserturms am Bahnhof Ostkreuz) zeichnete sich für das Empfangsgebäude verantwortlich. Der Bahnhof selber bekam einen Mittelbahnsteig für den Vorortverkehr und zwei Bahnsteige für die Fernbahn. Zum 21. März 1925 wurde (man ahnt schon, was wieder kommt) der Bahnhof in Lichterfelde Ost umbenannt.
Am 2. Juli 1929 erhielt die Station dann den elektrischen S-Bahnbetrieb mit 750 Volt Gleichstrom, so wie wir ihn heute kennen. Es nahte der 15. Mai 1936 und damit die nächste Umbenennung: nun hieß der Bahnhof Berlin-Lichterfelde Ost. Auf ihrem Weg von und nach Berlin hielten hier die Fernzüge bis zur Schließung des Anhalter Bahnhofes am 18. Mai 1952. Danach gab es hier bis zum 9. Januar 1984 nur noch den Zugverkehr der S-Bahn. Die Strecke wurde dann mit der am gleichen Tag stattfindenden Übernahme der Betriebsrechte durch die BVG stillgelegt. Pläne für eine Reaktivierung gab es immer wieder, aber wer Berlin kennt, weiß: Papier ist geduldig.
Am 28. Mai 1995 erfolgte dann endlich die Wiedereröffnung als Lichterfelde Ost. Der Bahnhof diente dann bis zum 25. September 1998 als vorläufige Endstation für die Züge aus Richtung Norden.
Seit dem 28. Mai 2006 halten an zwei neuerrichteten Seitenbahnsteigen die Regionalbahnen.
Osdorfer Straße | Lankwitz |
Autoren:
Detlef Hoge, Mike Straschewski
Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
weiterführende Links:
Bahnstrecken im Süden Berlins
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 16. Mai 2008
Bilderseite für Lichterfelde Ost