telegrafisches Kurzzeichen: | BMAH, vormals Mah |
eröffnet: | 17. Juni 1875 |
elektrischer Betrieb seit: | 15. Mai 1939 |
elektrischer Betrieb eingestellt: | September 1961 |
elektrischer Betrieb wieder aufgenommen: | 31. August 1992 |
Station liegt an der | Dresdener Bahn |
Lichtenrade | Blankenfelde |
Der Bahnhof Mahlow eröffnete gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Dresdener Bahn am 17. Juni 1875. Der einfache Seitenbahnsteig lag an der Rückseite des damaligen Bahnhofsgebäudes. Später folgte der Mittelbahnsteig in heutiger Lage, auch an ihm hielten nur die dampfbetriebenen Vorortzüge. Die Fernzüge der Dresdener Bahn fuhren in Mahlow hindurch. Der elektrische S-Bahnverkehr hielt hier am 15. Mai 1939 seinen Einzug. Am 6. Oktober 1940 wurde dieser dann bis nach Rangsdorf weiter verlängert.
Das Empfangsgebäude (10. Oktober 2007).
Durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges erlitt auch der Bahnhof einige Schäden: Am 16. Januar sowie am 2. Dezember 1943 trafen mehrere Bomben das Bahngelände, dabei wurde u.a. vom Bahnsteigdach über die Hälfte zerstört. Im April 1945 wurde der Zugbetrieb ganz eingestellt, erst im September kehrte die elektrische S-Bahn zurück. Nachdem am 10. Juli 1951 der südliche Außenring des Berliner Außenrings (BAR) in Betrieb ging, wurden ab dem 18. Mai 1952 die Fernzüge der Dresdener Bahn um die Westsektoren herumgeleitet, sie durchfuhren nun auch nicht mehr Mahlow.
Nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 pendelte hier ein S-Bahnzug noch bis in den September hinein. Danach wurde der Personenverkehr mit dampfbetriebenen Pendelzügen Mahlow - Wünsdorf aufrechterhalten. Am 26. Mai 1963 fuhr dann erstmals der "Blaue Bock". Der Zug erhielt seinen Spitznamen von der in den ersten Einsatzjahren verkehrenden blauen Diesellok der BR V15. Nach 1970 wurden zeitweise auch Lokomotiven der BR 102 eingesetzt, ab dem 25. November 1980 übernahmen dann die Triebwagenzüge der BR 171/172 den Verkehr. Im Herbst 1985 zerstörte ein Sturm die kläglichen Reste des kriegsverstümmelten Bahnsteigdaches, die Überreste wurden Anfang 1986 abgetragen.
Blick entlang des Bahnsteiggleises 2 in Richtung Berlin (10. Oktober 2007).
Nach der politischen Wende am 9. November 1989 begannen im Frühjahr 1990 die ersten Überlegungen, die elektrische S-Bahn wieder von Lichtenrade nach Blankenfelde fahren zu lassen. Nachdem die Planungen in die heiße Phase gingen, wurde am 16. September 1991 der "Blaue Bock" eingestellt, um das Streckengleis Lichtenrade - Blankenfelde neu aufzubauen bzw. zu sanieren. Jetzt begann auch der Umbau bzw. die Modernisierung des Bahnhofes:
Am 31. August 1992 eröffnete er wieder als reiner S-Bahnhof. Trotzdem war hier die Fernbahn kein unbekannter Gast: Bis in das Jahr 2004 hinein fuhren noch regelmäßig die Müllzüge der Berliner Stadtreinigung vom Güterbahnhof Tempelhof nach Schöneiche an den Bahnsteigkanten vorbei. Zwischen Mahlow und Blankenfelde nördlich Eisenbahnkreuzes "Glasower Damm" verließ dann der Zug die S-Bahngleise. Seit dem 1. Februar 2010 ist dieser Streckenabschnitt wegen Baufälligkeit des Brückenbauwerkes über den Berliner Außenring gesperrt. Ein Neubau ist geplant.
Lichtenrade | Blankenfelde |
Autoren:
Detlef Hoge, Mike Straschewski
Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
weiterführende Links:
www.mahlow.de
Bahnstrecken im Süden Berlins
Der Bahnhof bei Google Maps
Das Stellwerk "Mah" auf der Webseite S-Bahn-Fahrdienstleiter
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 13. März 2008