Inmitten von viel Wald eröffnete am 1. Mai 1902 der Bahnhof Nikolassee am Schnittpunkt der Wetzlarer und Wannseebahn. Eine ansässige Gründstücksgesellschaft finanzierte den Bahnhof und das repräsentative Empfangsgebäude. Ihr Plan, finanzkräftige Bauherren anzulocken, gelang - es entstand in kürzester Zeit eine reiche Villengegend.

Der Bahnhof bildete den Mittelpunkt des Ortes Nikolassee und ist damals wie heute der beste Startpunkt, um zum Strandbad Wannsee zu gelangen. Der namensgebende Nikolassee liegt zwar ganz in der Nähe, jedoch ist in ihm das Baden verboten, da aus ihm das Wasserwerk Beelitzhof den Berliner Südwesten mit Wasser versorgt.

Nach dem zweiten Reichsbahnerstreik: ein stillgelegter Bahnhof.
Im Vordergrund das Fernbahngleis Berlin-Wannsee - Schöneberg Betriebsbahnhof der Wannseebahn.

Die S-Bahn fuhr den unteren Bahnsteig das erste Mal am 15. Mai 1933 an. Von 1934-36 entstand der mittlere, gedeckte Zugang zu beiden Bahnsteigen. Große Kriegseinwirkungen sind nicht bekannt, dafür setzte der nach dem Mauerbau vom 13. August 1961 einsetzende S-Bahnboykott dem Bahnhof umso mehr zu.

Nach dem Reichsbahnerstreik vom September 1980 wurde der Personenverkehr auf der Wannseebahn nicht wieder aufgenommen. Auf dem oberen Bahnsteig ging der Verkehr bis zum 9. Januar 1984. Mit der Übernahme der Betriebsrechte durch die BVG wurde dann auch dort wegen Fahrzeug- und Personalmangels der Bahnhof komplett stillgelegt.
Während die Ruhe auf dem oberen Perron jedoch nur von kurzer Dauer war, lag der untere Bahnsteig noch einige Monate länger im Dornröschenschlaf. Die Wiederinbetriebnahme des Wannseebahnsteiges erfolgte am 1. Februar 1985. Mittlerweile wurde der Bahnhof nach und nach restauriert, so dass er sich heute wieder mustergültig präsentieren kann. Kurzzeitig war hier nochmals der S-Bahnverkehr wegen einer Totalsanierung vom 19. August 2002 bis zum 17. Februar 2003 unterbrochen.

letzte Änderung des Textes: 19. März 2008

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