telegrafisches Kurzzeichen: | BPOP, auch Pou |
eröffnet: | 15. April 1939 |
elektrischer Betrieb seit: | 15. April 1939 |
stillgelegt wegen Kriegseinwirkungen: | April 1945 |
wiedereröffnet am: | 2. Juni 1946 |
geschlossen für den Personenverkehr: | 13. August 1961 |
Zugverkehr eingestellt: | 9. Januar 1984 |
Zugverkehr (nur Durchfahrten) wieder aufgenommen: | 1. Mai 1984 |
Wiedereröffnung für den Personenverkehr: | 1. März 1992 |
Station liegt im | Nordsüd-S-Bahntunnel |
Anhalter Bahnhof | Brandenburger Tor |
In einer weiteren Bauetappe der Nordsüd-S-Bahn wurde der in seiner baulichen Konzeption richtungsweisende Bahnhof am 15. April 1939 eröffnet. Außerordentlich komplizierte Bauarbeiten unter dem einst verkehrsreichsten Platz der Stadt sowie mehrmalige Planänderungen der Bauausführung gingen der Eröffnung voraus.
Grafik mit den verschiedenen Entwürfen zum Bau des S-Bahnhofes.
Architekt Richard Brademann bewies mit der Gestaltung der viergleisigen, im Richtungsbetrieb befahrenen Station an exponierter Stelle wieder einmal sein Können. Aufbauten, Stützen, Wände etc. wurden hier mit weißen Glasplatten verkleidet.
Nördlich der Station schließt sich eine zweigleisige Kehranlage an, welche unterirdisch fast an das Brandenburger Tor heranreicht. An den Zugängen im nördlichen, mittleren und südlichen Teil wurden sogenannte Verkehrshallen erschaffen. Besonders die mittlere Halle direkt unter dem Potsdamer Platz war an Großzügigkeit mit ihren 4.400 m² schwer zu überbieten. Repräsentative Treppen-Kreuzbauwerke, alle damals üblichen Serviceeinrichtungen sowie eine komplette Ladenstraße waren hier zur Eröffnung vorhanden. Sechs der insgesamt neun Bahnhofstreppen mündeten in diese Halle ein.
Die Kreuztreppen in der mittleren Verkehrshalle.
Der Glanz der Station sollte nur einige Jahre währen. Tunnelflutung 1945 und die anschließenden Aufräum-/Bauarbeiten ließen den Verkehr bis ins Jahr 1946 ruhen. Dem Schicksal der anderen auf Ostberliner Gebiet liegenden Stationen der Nordsüd-S-Bahn folgend schlossen am 13. August 1961 die Zugänge. Der Potsdamer Platz selbst wurde zum Niemandsland. Knapp 30 Jahre sollte dieser Zustand als bewachter Geisterbahnhof mit durchfahrenden Zügen dauern.
Potsdamer Platz bei Nacht.
An dieser Stelle noch folgender Hinweis:
Bau, Architektur, Betrieb, einst vorgesehene Streckenerweiterungen und vieles mehr machen den S-Bahnhof Potsdamer Platz zu einer sehr komplexen und spannenden Station. Unmöglich kann hier die immense Vielfalt wiedergegeben werden. Der interessierte Verkehrsfreund sei an dieser Stelle auf die vorhandene Literatur verwiesen.
ursprüngliche Kennfarbe des Bahnhofes: Weiß mit rotem Deckenabschluß
Anhalter Bahnhof | Brandenburger Tor |
Autor:
Hagen Lencer
Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
Die Berliner Nord-Süd-S-Bahn; Dr. Michael Braun, Verlag GVE, 2008
weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 7. Februar 2010
Bilderseite für Potsdamer Platz