telegrafisches Kurzzeichen: | BWAB, vormals Wtb |
eröffnet: | 20. Dezember 1985 |
elektrischer Betrieb seit: | 20. Dezember 1985 |
Station liegt am | Berliner Außenring |
Hohenschönhausen |
Der damalige Magistrat von Berlin sah an der neuen S-Bahn-Strecke nach Hohenschönhausen lediglich die S-Bahnhöfe Gartenstadt (als Gehrenseestraße eröffnet) und Hohenschönhausen Nord (heute Berlin-Hohenschönhausen) vor. Am 20. Dezember 1984 konnte die zunächst eingleisige Strecke bis Hohenschönhausen eröffnet werden. Der eingleisige Betrieb (ohne Sicherungsanlagen) ermöglichte nur einen 20-Minuten-Takt. Doch schon am 20. Dezember 1985 konnte nicht nur der zweigleisige S-Bahn-Betrieb, sondern auch die bis Wartenberg verlängerte Strecke in Betrieb genommen werden. Von dem in Hohenschönhausen errichteten elektromechanischen Stellwerk wird die zwischen Hohenschönhausen und Wartenberg befindliche doppelte Gleisverbindung bedient [1]. Der Fahrdienstleiter überwachte mit Fernsehanlagen die S-Bahnhöfe Wartenberg und Gehrenseestraße und fertigte die Züge über Funk (Wartenberg) bzw. Lichtsignal ab.
Die Berliner Zeitung schrieb am 21. Dezember 1985 über die am Vortag um 15:16 Uhr (Abfahrt des ersten Zuges) stattgefundene Bahnhofseröffnung:
"Mit der Aufnahme des S-Bahn-Verkehrs zwischen Wartenberg und Lichtenberg", so betont Werner Löscher (Präsident der Rbd Berlin - d.A.), "wird für viele Werktätige aus den Wohngebieten von Hohenschönhausen 3 und 4 die Fahrzeit zur und von der Arbeit kürzer." Dabei dankt er gleichzeitig den Bauleuten, die ihre Wettbewerbsverpflichtung planmäßig erfüllt haben. Zweigleisig ist der Streckenabschnitt Springpfuhl - Wartenberg mit insgesamt 5,6 Kilometern gebaut worden, dazu gehören nun die 900 Meter von Hohenschönhausen bis Wartenberg. Gleichzeitig ist ein 97 Meter langer und 6,50 Meter breiter Fußgängertunnel im Bahnhof errichtet worden. Dort sind im kommenden Jahr noch weitere Treppen und auch Rampen für Rollstuhlfahrer zum Bahnsteig vorgesehen.
Ein Blick von der hohen Schallschutzwand auf den S-Bahnhof Wartenberg (24. März 2010).
Ursprünglich war nördlich des S-Bahnhofs Hohenschönhausen lediglich eine zweigleisige Kehranlage für die S-Bahn geplant worden. Doch weil sich das neue Wohngebiet weiter nach Norden ausdehnen sollte, sah man einen weiteren S-Bahnhof, nämlich Wartenberg vor. Ein neuer rund 100 Meter langer Fußgängertunnel unter den Bahnanlagen verbindet die Siedlungen beiderseits der Bahn. Dieser ist etwa mittig unter dem S-Bahnsteig angeordnet, der sowohl über eine Rampe (im Süden) als auch über eine Treppe (im Norden) erreicht werden kann. Die westliche hohe Schallschutzwand neben den Gleisen des Berliner Außenrings entstand erst in späteren Zeiten.
Seit dem Jahre 2009 erfolgt die Zugabfertigung alleine durch den Triebfahrzeugführer, der früher zuständige Fahrdienstleiter Hohenschönhausen fertigt nur noch die Züge im Haltepunkt Gehrenseestraße ab.
Hohenschönhausen |
Autor:
Dipl.-Ing. Bernd Kuhlmann
Quellen:
[1] Bock, Peter: Mit der S-Bahn nach Wartenberg; in: Verkehrsgeschichtliche Blätter [Berlin], 13 (1986), Heft 1, Seite 15-17
weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008 (vorherige Version); 29. März 2013 (neue Version)
letzte Änderung des Textes: 31. März 2013