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Die Bauart 1932a
Bei der "Großen Elektrisierung" blieben zunächst die Wannseebahn und die parallelliegenden Ferngleise zwischen Potsdamer Fernbahnhof und Zehlendorf unberücksichtigt. Hier nahm die Deutsche Reichsbahn am 15. Mai 1933 den elektrischen Betrieb auf und beschaffte eine Serie von 51 Stadtbahnwagen. 49 dieser Beiwagen-Viertelzüge, später als Bauart Wannseebahn bezeichnet, unterschieden sich gegenüber den vorangegangenen Lieferungen im wesentlichen durch:
Der Triebwagen 3796 kurz nach der Auslieferung. Dieses Fahrzeug ist heute im Bestand des Vereines Historische S-Bahn e.V.
- 488 167-8 II, ex 475 126-9, ex 275 959-5, ex ET 165 825 (C4 esT - 32 a), ex 3796 -
Damals ging die Reichsbahn der Frage nach, wie sie den Kundenwünschen nach mehr Fahrkomfort, Bequemlichkeit und besserer Belüftung nachkommen könnte. Deshalb beschaffte sie 1933 zwei Versuchs-Viertelzüge, die sich von der Wannseebahn-Serie in einigen Details unterschieden. Die beiden Triebwagen stellte Orenstein & Koppel Berlin-Spandau und die dazugehörenden Beiwagen Wegmann & Co. in Kassel her.
Die Wagenkästen dieser Viertelzüge waren länger als die der zuvor gelieferten S-Bahnwagen - sie waren über das Untergestell hinausgezogen worden. Um die Gesamtlänge eines Viertelzuges nicht zu verändern, verkleinerte man den Raum zwischen den Wagen und nutzte den gewonnenen Platz zur Vergrößerung der Einstiegräume und außerdem zur Erweiterung der Sitzabstände in der zweiten Klasse. Die Seitenfenster schlossen alle in ein und derselben Höhe ab. Zudem verbreiterte man die Fenster von bislang einheitlich 850 Millimeter auf 900 Millimeter in der dritten und 1000 Millimeter in der zweiten Klasse.
Im Wageninnern fehlten die senkrechten Haltestangen, und die Gepäcknetze waren an den Wagenseiten als Längsgepäcknetze angebracht, wodurch der Fahrgastraum übersichtlicher wirkte. Auch bei der Innenbeleuchtung ging die Bahn neue Wege, wie es sich deutlich im Beiwagen 6304 zeigt: Zwei längs verlaufende Leuchtbalken, in denen Soffitten installiert waren, tauchten den Raum in ein gleichmäßiges Licht. Diese Versuchsausführung ersetzte man später durch die üblichen Opalglaslampen.
Maßzeichnung des 3769
Auch die Lüftung sollte verbessert werden. Dazu erhielten die beiden Prototypen Wendlersauger auf dem Dach, wie sie bereits die 1926 gelieferten Züge der Bauart Oranienburg besaßen. Die Wendlersauger, die den Wagen ein recht unschönes Aussehen verliehen, wurden in die nachfolgenden Bauarten nicht übernommen. Ein Thermostat überwachte die Temperatur der Fahrgasträume. Sank diese unter den Sollwert, wurden verschiedene Heizstufen eingeschaltet. Durch diese selbsttätige Reglung der Firma Birka war man unabhängig von der manuellen Einstellung der Heizstufen an jedem Wagen.
Maßzeichnung des dazugehörigen 6304.
Ein Triebwagen der beiden Wannseebahn-Versuchszüge ist noch heute erhalten. Seit 29. März 1997 gehört 275 959-5 (ex 3769) - gekuppelt mit dem Serienbeiwagen 275 954-6 - zum betriebsfähigen Traditionsfahrzeugpark der S-Bahn Berlin GmbH und dokumentiert den Zustand ab 1976 nach dem Umbau auf Einmannbetrieb (EMB).
3768 ET 165 824 |
6305 EB 165 824 |
3769 ET 165 825 |
6304 EB 165 825 |
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Beleuchtung | Graetzlampen | Perlketten | Einzellampen mit Glasglocken | Soffitten |
Wendler-Luftsauger | 10 | 22 | - | 22 |
Armlehnen | nein | nein | nein | ja |
Ausstattung der einzelnen Wagen des Versuchszuges Bauart 1932 a
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letzte Änderung:
26. Oktober 2008
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008