Bild: Blankenfelde


telegrafisches Kurzzeichen: BBFD, vormals Bf
eröffnet: 8. Oktober 1950
elektrischer Betrieb seit: 8. Oktober 1950
elektrischer Betrieb eingestellt: September 1961
elektrischer Betrieb wieder aufgenommen: 31. August 1992
Station liegt an der Dresdener Bahn

Mahlow Dahlewitz

Am 8. Oktober 1950 wurde der Bahnhof als Blankenfelde (Kreis Teltow) eröffnet. Er entstand größtenteils durch die so genannten "Subbotniks" (freiwillige, unentgeltliche Arbeitseinsätze) in Eigenleistung der Blankenfelder Bevölkerung. Obwohl das zweite, westlichere Gleis aufgrund der Reparationsleistungen fehlte, wurde gleich ein Mittelbahnsteig gebaut. Er ist noch heute für die Fernbahn in Betrieb.

Der nun zwischen Blankenfelde und Rangsdorf bestehende Gemeinschaftsbetrieb führte bei Verspätungen zu großen Problemen in der Fahrplanstabilität, trotz dessen die S-Bahn auf der verkehrenden "Zuggruppe 3" nur einen 30-Minutentakt fuhr. Abhilfe schuf das zum Fahrplanwechsel 1952 wieder in Betrieb genommene zweite Streckengleis Blankenfelde - Rangsdorf. Dadurch konnten beide Systeme getrennt voneinander agieren: die S-Bahn nutzte den Neubau, die Züge der Fernbahn fuhren weiterhin auf dem bis dato vorhandenen "alten" Gleis. Ein Jahr später wurde der Bahnhof in Blankenfelde (Kreis Zossen) umbenannt.

Bild: Bahnsteigzugang

Blick von der Karl-Marx-Straße auf das Passimetergebäude (10. Oktober 2007).

Nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 pendelte ein S-Bahnzug noch bis in den September hinein. Die beiden getrennt genutzten Trassen fasste man zu einer zweigleisigen Strecke zusammen. Der Personenverkehr wurde mit dampfbetriebenen Pendelzügen Mahlow - Wünsdorf aufrechterhalten. Am 26. Mai 1963 eröffnete auf einem drei Meter hohen Bahndamm der neue Seitenbahnsteig für den Nahverkehr: von ihm verkehrte der "Blaue Bock". Der Zug erhielt seinen Spitznamen von der in den ersten Einsatzjahren verkehrenden blauen Diesellok der BR V15. Nach 1970 wurden zeitweise auch Lokomotiven der BR 102 eingesetzt, ab dem 25. November 1980 übernahmen dann die Triebwagenzüge der BR 171/172 den Verkehr.

Nach der Wende am 9. November 1989 begannen im Frühjahr 1990 die ersten Überlegungen, die elektrische S-Bahn wieder von Lichtenrade nach Blankenfelde fahren zu lassen. Nachdem die Planungen in die "heiße Phase" gingen, wurde am 16. September 1991 der "Blaue Bock" eingestellt, um das Streckengleis Lichtenrade - Blankenfelde neu aufzubauen bzw. zu sanieren. Dabei riss man auch den Seitenbahnsteig ab und baute ihn neu auf. Interessanterweise gab es Planungen, den S-Bahnsteig neben dem vorhandenen Fernbahnsteig anzulegen. Jedoch sprachen zwei wichtige Gründe gegen dieses Vorhaben:

Bild: Seitenbahnsteig

An dem einfachen Seitenbahnsteig verkehren die Züge im 20-Minutentakt in Richtung Berlin (10. Oktober 2007).

Am 31. August 1992 fuhr sie dann endlich: die elektrische S-Bahn verband nun wieder Blankenfelde mit Berlin. Eine Weiterführung in Richtung Rangsdorf ist derzeitig unwahrscheinlich: erstens aufgrund der derzeitigen Bahnsteigsituation, zweitens müsste zwischen Blankenfelde und Rangsdorf ein neues Streckengleis erbaut werden, da sich Gleichstrom-S-Bahn und Wechselstrom-Fernbahn nicht miteinander vertragen. Da das Gelände westlich der bestehenden Gleistrasse auch sehr sumpfig ist, wäre ein überdurchschnittlicher Aufwand für den Neubau erforderlich.

Mahlow Dahlewitz

Autoren:
Detlef Hoge, Mike Straschewski

Quellen und Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Bahnstrecken im Süden Berlins
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 25. Februar 2008

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