Bild: Schöneberg


telegrafisches Kurzzeichen: BSGRR, vormals Sgr, auch Sg
eröffnet: 1. März 1933
elektrischer Betrieb seit: 1. März 1933
Zugverkehr eingestellt: 18. September 1980
Zugverkehr wieder aufgenommen: 17. Dezember 1993
Station liegt auf der Ringbahn

Innsbrucker Platz Südkreuz (Ringbahn)
  Schöneberg (Vorortbahn)

Der Bahnhof Schöneberg war bei seiner Eröffnung am 1. März 1933 ein Neubau, er ersetzte den an seinem westlichen Ringbahnsteigende gelegenen Bahnhof Ebersstraße. Erst ab dem 15. Mai 1933 konnte der direkte Übergang zwischen dem Ring- und dem in einem Winkel von 37° darunter liegenden Wannseebahnsteig genutzt werden. Der Ringbahnsteig liegt 12,24 Meter über dem Sachsendamm.

Bild: BR 275 Richtung Papestraße

Ein Halbzug der BR 275 verläßt die Ringbahnhalle Schöneberg in Richtung Papestraße (1979).

Mit dem Ende des Reichsbahnerstreik vom September 1980 wurde der S-Bahnverkehr nicht wieder aufgenommen, weder auf der Ring- noch auf der Wannseebahn. Mit der Übertragung der Betriebsrechte an die BVG am 9. Januar 1984 zog zumindest zeitweise Leben in die Ringbahnhalle ein: Im S-Bahnbetriebswerk Papestraße führte die BVG ab Januar 1987 fällige Hauptuntersuchungen durch, bei den notwendigen Probefahrten fuhren die Züge zwischen Papestraße und Schöneberg hin und her.
Hierzu sei als interessantes Filmdokument auf den Videofilm: "S-Bahn Berlin 1989" von CFT-Video, ab Minute 17:30, verwiesen.

Während am 1. Februar 1985 die Wannseebahn wiedereröffnet wurde, blieb es auf dem oberen Bahnsteig ruhig. Erst 1989 begannen die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Südringes. War anfänglich geplant, im Jahre 1992 den Abschnitt zwischen Westend und Schöneberg in Betrieb zu nehmen, wurde aufgrund der neuen politischen Verhältnisse in Deutschland zwischen dem Senat und der Deutschen Reichsbahn vereinbart, den Südring erst im Jahre 1993 zu eröffnen, dann aber zugleich den gesamten Streckenabschnitt Westend—Baumschulenweg.

Bild: Draufsicht auf den Bahnhof

Blick vom Schöneberger Gasometer auf den Umsteigebahnhof:
oben Ringbahn, unten Wannseebahn. Sehr gut erkennbar auch der 37°-Winkel der Ringbahnhalle zum unteren Bahnsteig (2007).

Bevor es jedoch soweit war, musste die Ringbahnhalle aufgrund von Setzungen angehoben werden, auch das Gleisbett wurde umfassend saniert. Am 17. Dezember 1993 war es soweit: der Südring ging wieder in Betrieb. In Schöneberg gibt es seitdem wieder eine leistungsfähige Umsteigebeziehung - mit einem tierischen Problem: In der Ringbahnhalle wohnen wahrscheinlich mehr Tauben als im gesamten S-Bahnnetz zusammen - anders lassen sich nicht die enormen Kotmengen auf dem Bahnhof erklären.

In der Nähe des östlichen Ringbahnsteigendes erhebt sich wie ein Wahrzeichen das 1908-10 erbaute Schöneberger Gasometer. Es steht im so genannten Schöneberger Dreieck. Dieser Kiez ist umschlossen von Schienensträngen, deren äußeren Haltepunkte die Bahnhöfe Schöneberg, Papestraße und Yorckstraße sind. Hier lebten unter anderem Prominente wie Marlene Dietrich und Hildegard Knef.

Innsbrucker Platz Südkreuz (Ringbahn)
  Schöneberg (Vorortbahn)

Autor:
Mike Straschewski

Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 12. April 2008

nach oben