telegrafisches Kurzzeichen: | BSKR |
eröffnet: * | 4. April 2005 (Richtung Schöneberg), 13. Juni 2005 (Richtung Tempelhof) |
elektrischer Betrieb seit: | 4. April 2005 (noch als Papestraße) |
Umbenennung in Südkreuz am: | 28. Mai 2006 |
Station liegt an der Kreuzung von | Anhalter- und Dresdener Bahn sowie Ringbahn |
* als Papestraße |
Schöneberg (Ringbahn) | Tempelhof |
Südkreuz (Vorortbahn) |
Im Rahmen des sogenannten Pilzkonzeptes, daß den Wiederaufbau und Ausbau der Berliner Schienenwege beinhaltet, spielt die bis zum Mai 2006 fehlende Nord-Süd-Achse der Fernbahn eine wichtige Rolle. In ihrem Mittelpunkt liegt der neue Berliner Hauptbahnhof, am südlichen Ende der neue Bahnhof Südkreuz. Letzterer ersetzt die beiden ehemaligen S-Bahnhöfe Papestraße Ringbahn sowie Papestraße Vorortbahn und bietet gleichzeitig erstmals Fern- und Regionalbahnreisenden eine bequeme Umsteigemöglichkeit zur Berliner S-Bahn.
Außer den neuen Brücken der Fernbahn (auf denen schon die S-Bahn verkehrt) ist am 4. Juni 2003 noch nicht viel vom neuen Bahnhof zu sehen.
Um den neuen Bahnhof neu bauen zu können, mussten die alten Gleise der S-Bahn abgetrennt und neue verlegt werden. Der alte Vorortbahnsteig wurde schon im Oktober 1993 stillgelegt, dafür baute man östlich einen neuen Behelfsbahnsteig auf. Der Behelfsbahnsteig für die Ringbahngleise ging am 9. Dezember 2002 für die Züge in Richtung Tempelhof in Betrieb, für die Gegenrichtung am 7. April 2003. Erst jetzt konnten die Bauarbeiten für die neue Bahnhofshalle losgehen.
Innerhalb weniger Monate wuchs die neue Kreuzungsstation heran. Der Ringbahnsteig - er übernimmt übrigens die komplette Verteilerfunktion von allen Ein- und Ausgängen zum Vorortbahnsteig und den drei Fernbahnsteigen - ist 183 Meter lang und zwischen 31 und 37 Metern breit. Die gesamten Ringbahngleise der S-Bahn liegen auf einem 271 Meter langen Brückenzug. Die Stahlkonstruktion der Bahnsteighalle ist 10 Meter hoch und wiegt ca. 2.400 Tonnen.
Der neue (und nunmehr dritte) Vorortbahnsteig ging am 7. Juni 2004 in Betrieb. An ihm hielten vorerst nur die Züge in Richtung Süden. In Richtung Norden halten die S-Bahnen seit dem 25. Juni 2004. Der Ringbahnsteig ging wenige Monate später in Betrieb - für Züge in Richtung Schöneberg am 4. April 2005, für Züge in Richtung Tempelhof seit dem 13. Juni 2005.
13. Juni 2005: Blick in die Ringbahnhalle am Tage der Eröffnung.
Zwei jeweils eingleisige Kehranlagen für wendende S-Bahnzüge ergänzen den Bahnhof: für die Ringbahn in westlicher und für die Vorortbahn in nördlicher Richtung.
Zum Rest des Bahnhofes: Es wurden drei Fernbahnsteige gebaut, jeder ist 405 Meter lang und 11 Meter breit. Am 28. Mai 2006 jedoch gingen nur zwei in Betrieb, der mittlere Bahnsteig soll folgen, wenn der Wiederaufbau der Dresdener Bahn fertig gestellt ist. Die nördlich und südlich der Bahnhofshalle vorgesehenen Parkhäuser werden vorläufig nicht gebaut. Als Provisorium eröffnete man zur Inbetriebnahme auf der Bodenplatte des südlichen Parkhauses ein Parkdeck, ein nördliches soll folgen.
Schon im Januar 2006, lange vor der offiziellen Umbenennung, brachte die Deutsche Bahn den neuen Namen "Berlin Südkreuz" an. Seit dem 28. Mai 2006 heißt er nun offiziell so. Und ist seitdem ein Bahnhof der kurzen Umsteigewege: 104 Jahre Meckern und Schimpfen über lange Umsteigewege - manchmal führt Ausdauernheit doch zu Ergebnissen.
Schöneberg (Ringbahn) | Tempelhof |
Südkreuz (Vorortbahn) |
Autor:
Mike Straschewski
Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
weiterführende Links:
Bahnstrecken im Süden Berlins
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 29. April 2008