Bild: Schönhauser Allee


telegrafisches Kurzzeichen: BSAL, vormals Sal
eröffnet: 1. August 1879
elektrischer Betrieb seit: 1. Februar 1929
Station liegt auf der Ringbahn

Bornholmer Straße  
Gesundbrunnen Prenzlauer Allee

Am 1. August 1879 eröffnete der Bahnhof an der Ringbahn, die bis dato schon über acht Jahre in Betrieb war. Die Wohngebiete lagen zu diesem Zeitpunkt noch ca. zwei bis drei Kilometer weiter südlich. Erst in den nachfolgenden Jahren schob sich die Bebauung bis an den Bahndamm heran, so das um 1889 das Empfangsgebäude eröffnet werden konnte.

Zur Jahrhundertwende erreichte die Straßenbahn den Bahnhof, die U-Bahnlinie A (heutige U-Bahnlinie 2) hielt hier das erste Mal im Jahre 1913 zwei Ebenen über der Ringbahn.
Am 1. Februar 1929 hielten dann auch auf ebendieser die ersten elektrischen S-Bahnzüge. Durch die Einwirkungen des Zweiten Weltkrieges erlitt die Station einige Zerstörungen. Das Empfangsgebäude war teilweise beschädigt, es wurde aber erst 1961 abgerissen. Ein Jahr später entstand ein weißgekachelter Neubau mit einer Glasfassade, in dessen Innern es vier Fahrkartenschalter gab. Gleichzeitig wurde auch ein direkter Übergang zwischen der S- und U-Bahn geschaffen.

Bild: Blick in Richtung Prenzlauer Allee

Blick in Richtung Prenzlauer Allee (um 1987).

Mit dem Mauerbau vom 13. August 1961 wurde die Ringbahn westlich des S-Bahnhofes getrennt. Die Vollringzüge konnten nun nicht mehr den im französischen Sektor gelegenen Bahnhof Gesundbrunnen anfahren. Fahrtziele in den drei Westsektoren waren nun nicht mehr erreichbar, für die nordöstlichen Stationen in Ostberlin bzw. im Umland waren nur ungenügende Fahrtverbindungen vorhanden. Die schon im Dezember 1952 elektrifizierten Gütergleise Schönhauser Allee—Pankow ließen aufgrund des Gemeinschaftsbetriebes von Fern- und S-Bahn nur einen 20-Minutentakt zu. Abhilfe kam erst mit der Eröffnung des Streckenneubaus Schönhauser Allee—Pankow am 10. Dezember 1961. Damit waren zumindest die Ziele Oranienburg, Bernau und Blankenburg für die Fahrgäste wieder besser erreichbar.

1987, im Jahr des 750jährigen Stadtjubiläums von Berlin, wurden die Bahnhofsaufbauten einer umfassenden Rekonstruktion unterworfen. Bei diesen Arbeiten stürzten jedoch Teile des Bahnsteigdaches ein, da einige Dachstützen wegbrachen.
Eine Erneuerung der Gleisanlagen wurde erst 1995/96 vorgenommen.

Bild: Bahnhofsansicht mit BR 276

Kommt so nicht wieder: Bahnhof ohne Überdachung und auch keine BR 276.1 mehr (um 1987).

Anfang der 1990er Jahre plante man, ähnlich wie in Halensee, den Bahnhof zu überdeckeln. Die Bauarbeiten für dieses Einkaufszentrum begannen 1996 - drei Jahre später wurde der Konsumtempel eröffnet. Heute ist die Station ein sehr belebter Umsteigepunkt zwischen der S-, U- und Straßenbahn, auch aufgrund des oberirdischen Einkaufszentrums. Ob jedoch dieser Überbau architektonisch wertvoll ist und dem Aussehen der Station nützt, das darf jeder selbst entscheiden...

Bornholmer Straße  
Gesundbrunnen Prenzlauer Allee

Autor:
Mike Straschewski

Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 12. April 2008

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