Bild: Köllnische Heide


telegrafisches Kurzzeichen: BKHD, vormals Khd
eröffnet: 16. August 1920
elektrischer Betrieb seit: 6. November 1928
Zugverkehr eingestellt: 18. September 1980
Zugverkehr wieder aufgenommen: 17. Dezember 1993
Station liegt an der Verbindungsbahn Neukölln - Baumschulenweg

Neukölln Baumschulenweg

Ein einzelner Bahnhof an einer kleinen Strecke - der Haltepunkt Köllnische Heide an der Verbindungsbahn Neukölln - Baumschulenweg. Seit seiner Eröffnung am 16. August 1920 verbindet er die Stadtbezirke Neukölln und Treptow auf dem kürzesten Weg. Eigentlich war seine Inbetriebnahme schon für das Jahr 1916 geplant, jedoch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges verzögerten die Fertigstellung.

Knapp acht Jahre später fuhren auf der schon seit 1896 bestehenden Gleisverbindung die ersten elektrischen S-Bahnzüge. Der zweite Weltkrieg hatte hier nur geringe Auswirkungen - da waren die Folgen des Mauerbaus vom 13. August 1961 schon gravierender: Köllnische Heide wurde Endstation. Die Sektorengrenze verlief nur ca. 270 Meter hinter dem Bahnhof. Die Grenze bzw. die erste Mauer verlief unmittelbar am Fuße des schnell abgetragenen Bahndamms.

Bild: Empfangsgebäude

Obwohl die S-Bahn seit über dreieinhalb Jahren nicht mehr fährt, macht das Empfangsgebäude keinen verwahrlosten Eindruck (31. Mai 1984).

Die Westberliner reagierten mit einem S-Bahnboykott auf die neue Situation. Die Fahrgastzahlen gingen dramatisch zurück. Wie schon vor dem Mauerbau verkehrte nun weiterhin die Zuggruppe Gustav im 20-Minutentakt, ihre neuen Endbahnhöfe waren jedoch nicht mehr Grünau und Mahlsdorf, sondern Zoologischer Garten und Köllnische Heide. Zum Fahrplanwechsel 1976 löste die "neue" Zuggruppe Anton mit Zuglauf nach Gesundbrunnen die Zuggruppe Gustav ab. Es blieb auch weiterhin beim 20-Minutentakt.

Nach dem Ende des Reichsbahnerstreiks vom September 1980 nahm die Deutsche Reichsbahn den Betrieb nicht wieder auf. Die Station wurde dem Vandalismus und Verfall preisgegeben. 1989 begannen die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Südringes. Durch die veränderte politische Situation nach der Wende vom 9. November 1989 wurden die Bauarbeiten neu koordiniert. Da die Planungen zum Ausbau des Stadtautobahnringes A100 immer wieder in Stocken gerieten, entschied man sich, die Ringbahn statt über Sonnenallee gleich über Köllnische Heide nach Baumschulenweg an das dort bestehende S-Bahnnetz anzubinden.

Bild: Ansage

Da die örtliche Aufsicht nicht mehr besetzt ist, dient diese Apparatur zum Erkennen von Zügen und löst dadurch eine automatische Ansage aus.

Am 17. Dezember 1993 war es dann soweit: die S-Bahn verkehrte wieder nach über 23 Jahren Stillegung. In einer Parallelfahrt erreichten zwei Vollzüge der BR 485 die Station und fuhren weiter bis zur Endstation Westend. Verkehrte von Kriegsende bis zur Stillegung im September 1980 im Regelverkehr nur eine Zuggruppe, so fahren hier derzeitig derer gleich drei.

Neukölln Baumschulenweg

Autor:
Mike Straschewski

Quellen und Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998

weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps

Veröffentlichung:
26. Oktober 2008


letzte Änderung des Textes: 3. April 2008

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