telegrafisches Kurzzeichen: | BBMW, vormals Bsw, Bw |
eröffnet: | 20. Mai 1890 |
elektrischer Betrieb seit: | 6. November 1928 |
Station liegt an der | Görlitzer Bahn |
Plänterwald | Schöneweide |
Köllnische Heide |
Am 20. Mai 1890 wurde die Station - damals noch ebenerdig - eröffnet, unter anderem auch auf Initiative des Baumschulenbesitzers Franz Späth. Sechzehn Jahre später verlegte man die Station auf einen Damm und erweiterte sie gleichzeitig um einen Bahnsteig. Weitere zehn Jahre später kam noch der dritte Bahnsteig hinzu - dieser war von seiner Bauweise her ein Seitenbahnsteig.
Anläßlich des 75. Jahrestages der S-Bahnbetriebswerkstatt Grünau am 27. April 1985 feierte die DR das Jubiläum mit Sonderfahrten.
Hier fährt ein Paßviertelzug in den Bahnhof Baumschulenweg ein. Im Vordergrund das stillgelegte Bahnsteiggleis der Strecke Köllnische Heide - Baumschulenweg.
Der elektrische Zugbetrieb mit der S-Bahn wurde erstmals am 6. November 1928 aufgenommen. Er wurde nur kurz durch die Ein- und Auswirkungen des zweiten Weltkrieges unterbrochen. Der in der Nachkriegszeit entstandene Kalte Krieg wirkte sich auch auf Baumschulenweg aus; der Personenverkehr zum Görlitzer Bahnhof wurde zum 30. April 1951 eingestellt. Dadurch verlor der Fernbahnsteig B seine einstmalige Bedeutung, er wurde nun nur noch von Sonderzügen angefahren. Jedoch wurde nach dem Mauerbau der Bahnsteig bis kurz vor den Britzer Zweigkanal auf seine heutige Größe verlängert.
Oben zwei Fern- und ein S-Bahngleis, das andere im Hintergrund.
Unten links des Metallpfeilers das ehemalige Gleisplanum Baumschulenweg - Köllnische Heide, rechts das des Gegengleises (1992).
Mit dem Bau der Mauer am 13. August 1961 gab es auch Einschnitte bei der S-Bahn: die Strecke zur Ringbahn über Köllnische Heide wurde unterbrochen, die Streckengleise und der Bahndamm nahe an der Sektorengrenze wurden abgebaut bzw. weggebaggert. Am Bahnsteig A verkehrten die Züge in Richtung Schöneweide nur noch auf Gleis 3, das nun nicht mehr benutzte Gleis 5 (von Köllnische Heide kommend) lag zumindest noch bis zu den alten Brücken. Auf ihm befand sich etwa bis Mitte der 1980er Jahre ein fahrbares Unterwerk, dessen Zusatzeinrichtungen zum Teil in den Gewölben der Brücken untergebracht waren. Mit der Auflassung des Unterwerkes wurde dann auch das Bahnsteiggleis, auf dem die DR ab und zu sogar noch Züge abstellte, komplett entfernt. Somit reihte sich der Bahnhof jahrelang in die Kuriositäten der Berliner S-Bahn ein: zwei Richtungen - zwei Bahnsteige!
Mit dem Umbau des Bahnhofes werden auch die stromführenden Brückenleitschienen verschwinden,
die dem Bahnhof bei der Einfahrt von S-Bahnzügen einen unverwechselbaren Klang [1] verliehen.
Am 17. Dezember 1993 war damit Schluß: mit der Wiedereröffnung des Südringes bis zum Bahnhof Westend ging die dritte Bahnsteigkante wieder in Betrieb - mit den steigenden Zug- und Fahrgastzahlen stieg auch die Bedeutung des Bahnhofes wieder.
Der Bahnhof Baumschulenweg war von den Sanierungsarbeiten der Görlitzer Bahn betroffen.
Plänterwald | Schöneweide |
Köllnische Heide |
Autor:
Mike Straschewski
Hinweis:
[1] Sounddatei im mp3-Format, 112 kbit, ca.570kb. Diese Datei unterliegt dem Urheberrechtsgesetz
Quellen und weiterführende Buchtipps:
Berlins S-Bahnhöfe; Jürgen Meyer-Kronthaler/Wolfgang Kramer, be.bra Verlag, 1998
weiterführende Links:
Der Bahnhof bei Google Maps
Veröffentlichung:
26. Oktober 2008
letzte Änderung des Textes: 5. März 2007
Bilderseite für Baumschulenweg