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Franzosenzug
Seit Ende 1945 fuhr zwischen Berlin-Tegel (französischer Sektor) und Strasbourg mehrfach die Woche ein Militärzug unter Regie der D.T.M.V.F (Direction des Transports Militaire par Voie Ferrée). Die D.T.M.V.F war die Eisenbahnverwaltung des französischen Militärs in Deutschland.
Der "Franzosenzug" verkehrte unter dem offiziellen Namen TMFB ("Train Militaire Francais de Berlin").

Der erste eigene Zug erreichte am 13. November 1946 den Bahnhof Tegel. In den Zügen wurden nicht nur französische Militärangehörige transportiert, sondern auch zur Mitfahrt berechtigte Zivilpersonen und Schülergruppen - beide natürlich nur mit französischer Nationalität.

Den Zug begleitete ein Zugchef, der in der Regel ein Offizier war. Diesem standen zwei Gendarmen und vier Wehrpflichtige zur Verfügung, die im Zug für Ruhe und Ordnung zu sorgen hatten. Ein Funker hielt während der Fahrt durch die DDR die Verbindung mit dem Kommandostab aufrecht.

Der Franzosenzug war der letzte verkehrende Militärzug der Alliierten. Am Abend des 28. September 1994 verließ er letztmalig den "Gare Francaise Berlin-Tegel".

Quellen:
Die Kremmener Bahn; Peter Bley; Verlag Neddermeyer; 2004
Hinweistafel im Alliiertenmuseum Berlin-Zehlendorf

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