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S 21
Planungsname für eine angedachte zweite Nordsüd-S-Bahnstrecke.
Siehe auch hier
S-Betriebswerk
kurz S-Bw, jetzige Bezeichnung für S-Bahnbetriebswerk
Schaffnerwanne
Von einer Schaffnerwanne aus wurden die bereits schon gelösten Fahrkarten beim Betreten oder Verlassen des S-Bahnhofes durch Eisenbahner kontrolliert. Wer eine ungültige Fahrkarte vorzeigte, mußte gleich an Ort und Stelle nachlösen. Die Schaffnerwannen standen meist kurz vor zu den Bahnsteigen führenden Zugängen, teilweise wurden sie auch gleich in die Passimeter mit integriert.

Gekleidet in dicken Klamotten und der üblichen Fellmütze mußten die Eisenbahner - meist Frauen, Kriegsinvaliden und betriebsdienstuntaugliche Mitarbeiter - in den teilweise ungeheizten Passimeterhäuschen ihre Arbeit verrichten (Bahnhof Strausberg - 1974).

Gekleidet in dicken Klamotten und der üblichen Fellmütze mußten die Eisenbahner - meist Frauen, Kriegsinvaliden und betriebsdienstuntaugliche Mitarbeiter - in den teilweise ungeheizten Passimeterhäuschen ihre Arbeit verrichten (Bahnhof Strausberg - 1974).
© Historische Sammlung der DB AG

Scharfenbergkupplung
Die Scharfenbergkupplung ist eine Mittelpufferkupplung - sie ermöglicht ein schnelles, einfaches und vor allem sicheres Kuppeln und Entkuppeln von Zügen. 1903 wurde sie von Karl Scharfenberg zum Patent angemeldet. Seit 1925 wird sie bei den neuen elektrischen Zügen des Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehres - dem Vorläufer der Berliner S-Bahn - angewendet.

Im nachfolgenden Bild bedeuten:
1 - Stahlgußgehäuse
2 - Herzstück
3 - Kuppelöse
5 - Ausklinkzylinder

Repro aus: Die Berliner S-Bahn, transpress-Verlag 1963

Repro aus: Die Berliner S-Bahn, transpress-Verlag 1963
© transpress-Verlag

Schwächung
Der S-Bahner spricht von einer Schwächung bzw. vom Schwächen der Züge, wenn Voll-, Dreiviertel- bzw. Halbzüge auf eine kleinere Zugeinheit verkürzt werden. Das Gegenstück dazu ist das Verstärken.
Die Schwächung findest meist in den Abendstunden statt, wenn die Fahrgastzahlen bzw. die Auslastung der Züge sinkt. Bei Bauarbeiten, Betriebsstörungen oder Sonderverkehren kann die Schwächung der Züge auch entfallen (linienabhängig).
Siehe auch Das Viertelzugkonzept und die Zugbildung.
Sicherheitsfahrschaltung - Sifa
Im Vorfeld der Einführung des Einmannbetriebes bzw. der Abschaffung der Beimänner (2. Mann auf der Lok) wurden auf allen Lokomotiven und Steuerwagen Sicherheitsfahrschaltungen - kurz Sifa - eingebaut. Eine Sifa überwacht den Wachzustand des Lokführers. Dazu hat er einen Fuß- oder Handtaster dauerhaft zu betätigen. Je nach Bauart wird nach einer bestimmten Zeit- oder Wegspanne ein optisches Signal angezeigt (Lampe oder Leuchtmelder). Erfolgt keine Reaktion, wird nach einer bestimmten Wegstrecke oder 2,5 Sekunden ein akustischer Ton oder eine Sprachausgabe generiert. Erfolgt jetzt noch immer keine Reaktion, wird nach einer bestimmten Wegstrecke bzw. weiteren 2,5 Sekunden eine Zwangsbremsung des Zuges eingeleitet.

Der Eisenbahner unterscheidet in:
- Weg/Weg-Sifa (optische und akustische Meldungen an den Lokführer nach Ablauf einer bestimmten Wegspanne),
- Weg/Zeit-Sifa (optische Meldung nach einer bestimmten Weg-, akustische Meldung nach einer bestimmten Zeitspanne)
- Zeit/Zeit-Sifa (optische und akustische Meldungen an den Lokführer nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne).

Ein Nachteil von zeitgesteuerten Sifa ist die (meist unbewusste) Betätigung einer der Schalter. Dadurch ist es möglich, das auch in einem Dämmerzustand des Lokführers (Müdigkeit, leichte Ohnmacht) die Sifa weiterhin ordnungsgemäß betätigt wird, obwohl die Voraussetzungen so nicht mehr gegeben sind. Die DR der DDR entwickelte daraufhin die Sifa S86, die nach dem Zufallsprinzip arbeitet: In einem Zeitraum zwischen 20 und 40 Sekunden wählt diese willkürlich einen Zeitpunkt aus und fordert den Lokführer mittels einer optischen Meldung auf, einen der Betätigungstaster zu drücken. Geschieht das nicht, erfolgt nach 2,5 Sekunden eine akustische Meldung/Sprachausgabe. Bleibt weiterhin jede Reaktion aus, wird nach weiteren 2,5 Sekunden eine Zwangsbremsung des Zuges eingeleitet.

Die Baureihen 481 und 485 der Berliner S-Bahn besitzen eine abgewandelte Bauform dieser Bauart S86.
Sperrfahrt
Eine Sperrfahrt ist die Fahrt eines Übergabe-, Arbeits-, Hilfs- oder anderen Zuges in ein gesperrtes (z.B. wegen Bauarbeiten, Anschlußbedienung, liegengebliebener Zug, Unfall) Gleis. Diese Fahrten finden überwiegend auf schriftlichen Befehlen statt.
Sputnikzug
Nachdem 1958 der Berliner Außenring geschlossen wurde, konnten die Züge nun Berlin komplett umfahren, ohne Westberlin zu berühren. Diese Züge, meist Nahverkehrszüge, verkehrten immer auf einem Teilstück des Außenringes. Da sie somit ähnlich einen Ort umkreisten wie der 1957 gestartete sowjetische Weltraumsatellit "Sputnik", benannte der Volksmund diese Züge alsbald in "Sputnik-Züge" um. Ein Begriff, der bis zu ihrer Einstellung 1991 blieb.
Stadt-, Ring- und Vorortbahnen
Der Begriff Stadt-, Ring- und Vorortbahnen bezeichnet den Vorläuferverkehr der heutigen S-Bahn, er steht somit für den dampfbetriebenen Vorortverkehr in und um Berlin.
Im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet man das Wort S-Bahn für die ab 1924 stattfindenden elektrischen Verkehre, auch wenn der Begriff und das Symbol erstmals im Dezember 1930 offiziell angewandt wurden.
Stadtbahn
siehe Berliner Stadtbahn
Störungsfahrten
Zur Schulung ihrer neuen Triebfahrzeugführerpersonale führte die BVG spezielle Störfahrten durch.
Stube-Küche
Bezeichnung für einen Zug, der aus einem Viertelzug (=zwei Wagen) im regulären Fahrgastbetrieb verkehrt. Er wird heute nur noch bei Fahrzeugen der BR 480 angewendet.
Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Straßenbahnbereich. Er wurde dort für die unterschiedliche Raumaufteilung zwischen dem Raucher- und Nichtraucherabteil des Typs T 33 U verwendet.

Lesetipp:
Die \"Stube und Küche\"-Wagen der Berliner Straßenbahn - Typ T 33 V; Lothar Schwarz; Verkehrsgeschichtliche Blätter; Heft 8/1977

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